Menschen in psychiatrischen Notfallsituationen benötigen psychiatrische Behandlungsangebote, die niederschwellig zugänglich sind und auf individuelle Bedürfnisse und Anliegen eingehen können. Dementsprechend sollten sie durch Flexibilität, Verlässlichkeit und Belastbarkeit gekennzeichnet sein. Im Zuge der Auseinandersetzung mit dem Recovery-Ansatz hat sich in Fachkreisen die Überzeugung durchgesetzt, dass sich ein recovery-orientiertes Angebot nicht alleinig auf die Symptomreduktion von Krankheitserfahrungen fokussieren sollte, sondern Patient:innen dabei unterstützt, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Recovery-orientierte Angebote zeichnen sich dadurch aus, dass sie Patient:innen Zuverischt vermittlen und Wahlmöglichkeiten sowie erweitere Formen der Zusammenarbeit anbieten.
Die psychiatrische Akutversorgung wird im deutschsprachigem Raum mehrheitlich in hierarchisch stark strukturierten Institutionen angeboten. Die rechtlichen Vorgaben erfordern eine entsprechende klare Zuteilung der Verantwortlichkeiten. Dieser Umstand scheint im Widerspruch mit der Forderung der erweiterten Formen der Partizipation zu stehen, wie sie in recovery-orientierten Angeboten erforderlich werden. Im Rahmen des Workshops möchten wir mit den Teilnehmenden der Frage nach einer recovery-orientierten Form der interprofessionellen Arbeitskultur nachgehen. Was zeichnet diese aus? Wie kann eine solche Kultur entstehen, respektive gefördert werden? Worin liegen die Chancen und Herausforderungen? Thema Recovery-orientierte psychiatrische Akutversorgung, Interprofessionalität, Zusammenarbeit, Partizipation.
Ziele: Im Workshop erhalten die Teilnehmenden eine thematische Einführung zur Zusammenarbeit in einer recovery-orientierten psychiatrischen Dienstleistung. Austausch über Chancen und Herausforderungen für den praktischen Alltag.
Ablauf:
- Inputreferat
- Diskussion: Mittels eines Inputreferats werden die Merkmale einer recovery-orientierten psychiatrischen Akutversorgung und die Konsequenzen für die interprofessionelle Zusammenarbeit dargelegt. Die in der Diskussionsrunde gewonnenen Erkenntnisse der Teilnehmenden werden auf Flipchart visualisiert.
Lernziele:
- Merkmale der recovery-orientierten psychiatrischen Akutversorgung kennen lernen
- Bedeutung von Leadership in Transformationsprozessen
- Chancen und Herausforderungen für die eigene Praxis erkennen.