Die Forschung im Bereich der Alzheimer Krankheit entwickelt sich rasant. Neben etablierten neuropsychologischen Testverfahren, struktureller und molekularer Bildgebung sowie Liquordiagnostik eröffnen sich die neuen Felder der blutbasierten Biomarker und der digitalen, App-basierten kognitiven Testung. Es besteht die Hoffnung, dass damit insbesondere die Früherkennung erleichtert und einfacher zugänglich wird. Gleichzeitig bestehen allerdings noch hohe Hürden für die Implementierung dieser neuen Methoden in Bezug auf Standardisierung, Interpretation, Anwendung im versorgungsnahen Setting und vieles mehr. In dem Vortrag zur Diagnostik wird ein Überblick über die aktuellen Entwicklungen gegeben und die mögliche Rolle dieser Verfahren in einem diagnostischen Prozess diskutiert.
In der Therapieentwicklung gibt es in der jüngsten Zeit ein Auf und Ab in Bezug auf die Entwicklung von Anti-Amyloid-Therapien. Eine Reihe monoklonaler Antikörper befindet sich in den letzten klinischen Entwicklungsphasen. Aducanumab ist in den USA in einem umstrittenen beschleunigten Verfahren basierend auf der Amyloidreduktion ohne eindeutigen klinischen Wirksamkeitsnachweis zugelassen worden. In Europa wurde der Zulassungsantrag zurückgezogen. Weitere Antikörper, die möglichweise zeitnah zur Zulassung kommen, sind Lecanemab, Gantenerumab und Donanemab. Parallel werden zahlreiche andere Therapiestrategien verfolgt. In dem Vortrag zur Therapie werden die aktuellen Entwicklungen vorgestellt und diskutiert, wie im Fall einer Zulassung eine Einführung in der Versorgung in Deutschland gelingen könnte.