Gegenwärtig wird eine unübersehbare Zahl digitaler Interventionen für Menschen mit psychischen Störungen entwickelt und genutzt. Dazu zählen verschreibungspflichtige DIGAs, aber auch gut untersuchte kostenfreie Selbstmanagement-Programme. Meist adressieren sie Menschen mit leichten und mittelgradigen psychischen Störungen. Das Symposium geht der Frage nach, ob auch Menschen mit schweren psychischen Störungen von digitalen Interventionen im weitesten Sinne profitieren können und wie sie ihr Wissen in die Entwicklung solcher Tools einbringen. Dr. Jakob Kaminski und Alissa Rohrbach stellen mit Recovery Cat ein Online-Tool für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen in ambulanter psychiatrischer Therapie vor. Prof. Juckel und Kollegen aus Bochum zeigen, wie ihr Tool TELL US die Versorgung von PIA-Patienten optimiert. Dr. Margrit Löbner geht der Frage nach, ob Klinikpsychiater und niedergelassene Psychiater und Psychotherapeuten E-Mental-Health-Produkte kennen, welche sie kennen und wie sie diese einsetzen. Prof. Dr. Knut Schnell stellt seine Arbeit an einer regionalen Bürgerplattform für psychische Gesundheit vor, die den digitalen Trialog belebt und von Patienten mitgestaltet wird. Insgesamt gibt das Symposium einen Ausblick in eine Entwicklung, die jetzt auch schwer psychisch kranke Menschen in ihren Versorgungskontexten erreicht.