Stresshafte Umwelterfahrungen können beim Individuum neurobiologisch geprägte Spuren hinterlassen, die Einfluss auf die psychische Gesundheit, das Manifestationsrisiko und den Verlauf von psychischen Krankheiten haben. Dieses Symposium der Schweizer Gesellschaft für Biologische Psychiatrie (SGBP) fokussiert auf die Zusammenhänge von Stress, stressassoziierten Biomarkern und klinischen Verläufen.
Anne Eckert (Basel) gibt eine Übersicht über den Biomarker "Telomer-Längen" und zeigt Zusammenhänge von Umwelteinflüssen und vorzeitiger Hirnalterung, wie sie durch eine Verkürzung der Telomer-Längen in Erscheinung tritt. – Thorsten Mikoteit (Solothurn) spricht über die Zusammenhänge von pränatalen Stressexpositionen und Einflüssen auf die (früh-)kindliche und spätere Entwicklung. Er stellt Befunde zu Steroidhormonkonzentrationen in Fingernagelklipps von Neugeborenen pränatalen Ursprungs vor, die mit klinischen Merkmalen kindlicher Regulationsfähigkeiten korrelieren. – Birgit Kleim (Zürich) gibt einen Überblick über die Möglichkeiten translationaler Ansätze zur Modulation von Erinnerungen und der Optimierung trauma-fokusierter Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung). Speziell stellt sie die Möglichkeit der Konsolidierung neu erarbeiteter Gedächtnisspuren in der Therapie durch offline Gedächtnis- Konsolidierung im Schlaf vor, sowie die Verbesserung von Umbewertungsprozessen durch transkranielle Gehirnstimulation. – Stressbelastungen und das entsprechende Sicherheitsverhalten können sich auch negativ auf den Verlauf einer Schizophrenie auswirken. Katharina Stegmeyer (Bern) untersucht in einer kontrollierten Studie an SchizophreniepatientInnen die Zusammenhänge zwischen interpersonellem Stress, biologischen Stressmarkern und relevantem Sicherheitsverhalten.