«Sex, Drugs and Crime: Forensische Psychiatrie at it`s best» beschäftigt sich mit Fragen rund um die Forensische Psychiatrie. Forensische Psychiater*innen und Rechtspsycholog*innen verbringen ihr Leben nicht mit Larvenstadien und schneiden keine Leichen auf. Trotzdem ist ihr Beruf extrem spannend. Denn Forensiker*innen dürfen und sollen Menschen behandeln und begutachten, die im Zusammenhang mit einer psychischen Störung eine (oder mehrere) Straftaten begangen haben. Wer hat da eigentlich mit wem zu tun? Um was für Straftaten geht es? Ist es gefährlich, mit psychisch kranken Straftäter*innen zu arbeiten? Wie erleben Patient*innen die Forensische Psychiatrie? Was ist mit Drogen? Wo leben Betroffene? Was ist ein Rückfall? Das Symposium «Sex, Drugs and Crime: Forensische Psychiatrie at it`s best» stellt die Bereiche stationäre Forensik, Präventionsarbeit, Umgang mit pädosexuellen Straftäter*innen und Suchtforensik vor. In „Implikationen stationärer forensischer Behandlungen» werden Prinzipien des stationären Sanktionenvollzugs erläutert. «No glory in prevention: forensische Prävention in der Allgemeinpsychiatrie» diskutiert unter der Frage «Wie viel Prävention darf sein», wann es in der Allgemeinpsychiatrie zu gefährlich wird und welche Massnahmen bei drohender Fremdgefährdung ergriffen werden können. Mit dem Beitrag «Vorsorge ist besser, als Nachsorge: Präventionsstelle Pädosexualität» wird die Frage aufgeworfen, wie man mit Patient*innen arbeitet, die Kinder vielleicht zu sehr lieben. «Drugs&Crime: Die ambulante forensische Suchtbehandlung» adressiert Kriminalität im Kontext des Konsums psychotroper Substanzen. Am Ende des Symposiums werden die Zuhörer*innen einen repräsentativen Eindruck darüber erhalten haben, was die Forensische Psychiatrie leistet und was für ein vielschichtiges künftiges Arbeitsfeld sie sein kann.
17:37 Uhr
No glory in prevention: forensische Prävention in der Allgemeinpsychiatrie
C. Schmidt (Zürich, CH)
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C. Schmidt (Zürich, CH)
Wenngleich schwere Gewalttaten psychisch kranker Personen seltene Ereignisse darstellen, wird eine kleine Gruppe dieser Personen in psychiatrischen Einrichtungen behandelt, die ein erhöhtes Risiko für die Begehung von Gewalttaten aufweisen. Ein spezielles, gewaltpräventiv ausgerichtetes Angebot für diese gefährdete Personengruppe existiert jedoch nur vereinzelt. Im Kanton Zürich wird den allgemeinpsychiatrischen Versorgungskliniken über ein forensisch-psychiatrisches Konsilangebot der Zugang zu forensischer Expertise, Risikoeinschätzung und -management ermöglicht und damit ein Beitrag zur Prävention von Gewalthandlungen häufig schwer erkrankter Personen geleistet.
18:21 Uhr
Drugs & Crime: die ambulante forensische Suchtbehandlung
F. Höfer (Zürich, CH)
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F. Höfer (Zürich, CH)
Dass es in der Schweiz keine analogen Einrichtungen zur deutschen Maßregelklinik nach §64 gibt, ist kein Zufall. Vielmehr spiegeln sich darin Erfahrungen der Vergangenheit mit einer zu repressiven Drogenpolitik wider. Nachdem Zürich der Schauplatz der größten Heroinszene Europas war, kam es schließlich zu einer beispiellosen politischen Kehrtwende, die sich in ordnungs-, sozial- und gesundheitspolitischen Massnahmen („Vier-Säulen-Modell“) niederschlug. Daher sind die Möglichkeiten stationärer Suchtmassnahmen in der Schweiz begrenzt, andererseits besteht eine grosse allgemeinpsychiatrische Expertise in der Behandlung von Menschen mit Substanzstörungen. Forensischen Ambulanzen mangelt es zumeist sowohl an suchttherapeutischem Fachwissen, als auch an strukturellen Rahmenbedingungen, wie einer Opioidabgabe oder einer 24h-Notfallbetreuung. Aus diesem Grund wurde an der KFP Zürich ein Behandlungsangebot geschaffen, dass sowohl forensische, als auch suchtspezifische Fragestellungen aus einer Hand bedienen kann. Das Spezialangebot Ambulanter Forensischer Suchtmassnahmen der ist an der Schnittstelle zwischen forensischer Psychiatrie und Psychiatrie der Abhängigkeitserkrankungen angesiedelt. Dadurch profitieren forensisch geführte Patienten vom gesamten Angebot des Zentrums für Abhängigkeitserkrankungen. Neben einer forensisch-psychiatrischen Behandlung und forensischer Einzelpsychotherapie können die Patienten auf Angebote wie SGB, ambulante Gruppentherapien, sozialarbeiterische Unterstützung, Tagesklinik, allgemeinpsychiatrische stationäre Behandlung zu Kriseninterventionen oder psychotherapeutischen Aufenthalten (z.B. Trauma-Therapie bei komorbider komplexer posttraumatischer Belastungsstörung) und einen - auch aufsuchenden - 24h-Notfalldienst zurückgreifen. Seit dem Beginn des hier vorgestellten Konzepts haben sich erste Trends gezeigt, die darauf hindeuten, dass es insgesamt zwar nicht zu einem Verzicht auf den Konsum psychotroper Substanzen kommt, das Konsumverhalten