In unsere psychiatrische Tätigkeit fließen erlernte und geübte psychotherapeutische Instrumente ein. Bereits während des ersten Kontaktgespräches und der Anamnese nutzen wir unser Wissen über psychodynamische Aspekte. Der Versorgungsalltag der Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie reicht von punktuell in die psychiatrische Behandlung eingebetteten psychotherapeutischen Behandlungselementen bis hin zur Kurz- und Langzeittherapie der Menschen mit psychischen Erkrankungen. Sowohl der niedrigschwellige und schnelle Zugang zu psychotherapeutischer Versorgung als auch die Nachsorge nach erfolgter Therapie und die Krisenintervention gehören zu unseren Aufgaben.
Wir wissen aber, dass der Zugang zu diesem Behandlungselement trotz der in den vergangenen Jahren gewachsenen Angebote für Patienten oft schwierig ist und mit langen Wartezeiten und dadurch entstehender weiterer Verunsicherung verbunden ist.
In unserem Symposium möchten wir uns den Elementen psychotherapeutischer Versorgung widmen, die insbesondere durch die in den vergangenen 3 Jahren sowohl durch Entwicklung technischer Möglichkeiten aber v. a. durch die besondere Pandemiesituation an Bedeutung gewonnen haben. Chancen und Begrenzungen mediengestützter Therapie sowie Digitaler Gesundheitsanwendungen sollen dabei betrachtet werden. Daneben werden Möglichkeiten niedrigschwelliger Versorgung während der Wartezeit auf Psychotherapie aufgezeigt.
Unsere Versorgungswelt ändert sich gefühlt immer schneller. Wir möchten Aspekte dieser Veränderung aufgreifen und diese sowohl kritisch als auch nutzungsorientiert betrachten.