Nach mehr als 2 Jahren Pandemiegeschehen haben sich alle Strukturen und Akteure, auch diejenigen, die in der Versorgung schwer psychisch erkrankter Menschen tätig sind, mit sowohl negativen Folgen als auch mit potentiellen Chancen und kreativen Implikationen für das zukünftige Versorgungssystem auseinandergesetzt. Die Teilhabeförderung schwer psychisch erkrankter Menschen steht außerhalb und folgerichtig auch innerhalb von Krisenzeiten nicht zwingend im Mittelpunkt des Versorgungssystems und läuft deshalb in der Corona-Pandemie Gefahr, vernachlässigt zu werden. Umso mehr sollen in diesem Symposium zum einen pandemiebedingte Teilhabebeschränkungen psychisch Erkrankter aufgezeigt werden, aber zum anderen Chancen, zukunftsweisende Perspektiven und interessante Schlussfolgerungen für das zukünftige Teilhabemanagement im Fokus stehen.
Dazu werden einerseits Erfahrungsberichte von Rehabilitandinnen und andererseits Umfrageergebnisse der professionellen Reha-Szene präsentiert. Die Entwicklung hin zur mobilen Rehabilitation für schwer psychisch Kranke ist in diesen Zeiten besonders interessant, da sie an einen deutlichen Trend in der Akutversorgung im SGB V-Bereich anknüpft. Integrative, übergreifende und sicher zukunftsweisende Konzepte werden vorgestellt. Mit einem in Leipzig entwickelten Fragebogen (PandAPsy) wurden Pandemie bedingte Auswirkungen in der Psychiatrie in einem Flächenland und in einem urbanen, großstädtischen Raum erhoben. Diese werden mit den jeweils regional spezifischen Modifikationen zur Diskussion gestellt.
13:30 Uhr
entfällt: Langzeitfolgen der Pandemie für Betroffene und Profis – Ergebnisse von Umfragen und Erfahrungsberichte aus der Praxis
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Seit Beginn der Covid 19 Pandemie im März 2020 haben sich unterschiedliche Phasen in der pandemischen Entwicklung und der Bewältigung der assoziierten Gesundheitsstörungen gezeigt. Neben den akuten Folgen der Infektion oder infektionsassoziierter Störungen im medizinischen und sozialen Bereich zeichnete sich rasch ab, dass es pandemieassoziierte Langzeitfolgen gibt, die einerseits im Sinne tatsächlicher Infektionsfolgen als Post oder Long Covid Syndrome im somatisch-medizinischen und neuropsychologisch-psychiatrischen Bereich beschrieben wurden, darüber hinaus aber auch pandemieassoziierte Langzeitfolgen zu beschreiben sind, die nicht mit einer tatsächlich durchgemachten Infektion in Zusammenhang zu bringen sind.
Der Beitrag fasst einerseits die Ergebnisse der aktuellen deutschsprachigen Literatur zu Langzeitfolgen der Covid 19 Pandemie zusammen und stellt dies in den Kontext psychiatrischer Versorgung und Rehabilitation in Bezug auf die Ergebnisse einer Umfrage der RPK Einrichtungen in Deutschland und in Bezug auf paradigmatische Einzelfälle in der psychiatrischen Akut- und rehabilitativen Versorgung.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Langzeitfolgen der Pandemie im Sinne medizinischer, psychosozialer und gesundheitspolitischer Folgen zu beurteilen sind. In Bezug auf psychisch kranke Menschen ist dabei zu unterscheiden, dass Langzeitfolgen sowohl nach tatsächlich durchlaufener Covid 19 Infektion als auch assoziierte zur Pandemie, ohne tatsächliche individuelle Infektionen abzugrenzen sind. Darüber hinaus ist die Frage zu diskutieren, inwiefern psychisch kranke Menschen vor allem auch unter den psychosozialen und gesellschaftlichen Folgen der Pandemie leiden, inwiefern sich diese Folgen im Kontext psychiatrischer Akutbehandlung und Rehabilitation widerspiegeln und wie die erlebten Pandemiefolgen der professionellen Tätigen wiederum Rückwirkung auf die Entwicklung psychisch kranker Menschen haben.
13:52 Uhr
entfällt: Krisenzeit Corona – RPK macht mobil: innovative Impulse und Hürden für mobile Rehakonzepte
14:14 Uhr
entfällt: Mit dem Turbo in eine veränderte Reha-Welt – wie die BTZen der Pandemie trotzen
14:36 Uhr
entfällt: Pandemiebedingte Auswirkungen auf gemeindepsychiatrische Teilhabestrukturen und Akteure (PandA-Psy) in Leipzig und Mecklenburg-Vorpommern: erste Ergebnisse
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Autor:innen:
G. Duden (DE)
S. Gersdorf (DE)
Nach knapp 3 Jahren Corona-Pandemiegeschehen haben sich alle Strukturen und Akteure, auch diejenigen, die in der Versorgung schwer psychisch erkrankter Menschen tätig sind, mit den negativen Folgen als auch mit potentiellen Chancen und kreativen Implikationen für das zukünftige Versorgungssystem auseinandergesetzt. Die Teilhabeförderung schwer psychisch erkrankter Menschen stand mit Beginn der Krise nicht zwingend im Mittelpunkt der Pandemiebewältigung - und läuft einmal mehr Gefahr, auch zukünftig in Krisensituationen vernachlässigt zu werden. Mit dem in Leipzig entwickelten Fragebogen (PandAPsy) wurden Pandemie bedingte Auswirkungen in der Psychiatrie primär in Leipzig, als einem urbanen, großstädtischen Raum erhoben. Es werden die in einem mixed-method-Ansatz sowohl quantitativ erfassten einrichtungs- und angebotsspezifischen Daten als auch die qualitativ im Interview erhobenen Auskünfte der Akteure inklusive Nutzer/Innen des Versorgungssystems in Leipzig vorgestellt. Interessante Ergebnisse verweisen auf Defizite bisheriger Angebote, zeigen aber auch krisenfeste und robuste Strukturen in der gemeindepsychiatrisch ambulant und hochflexibel aufgestellten Szene.