iCal
Raum:
Saal A3 (Stream/on Demand)
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 02: Psychische Störungen durch psychotrope Substanzen, Verhaltenssüchte, F1
Stream/on Demand
Format:
State-of-the-Art-Symposium
Dauer:
90 Minuten
Besonderheiten:
Q&A-Funktion
17:15 Uhr
Internet- und Computerspielbezogene Störungen
P. Bach (Mannheim, DE)
Details anzeigen
Autor:in:
P. Bach (Mannheim, DE)
In den letzten 30 Jahren entwickelte sich die Informationstechnologie rasant weiter. Insbesondere der Zugang zu sozialen Netzwerken, Online-Spielen und pornographischen Inhalten wurde deutlich einfacher, günstiger und verfügbarer. Aktuell haben über 90% der deutschen Bevölkerung Zugang zum Internet. Durch die Covid-19 Pandemie nahm des Internetnutzungsverhalten in den letzten beiden Jahren noch einmal deutlich zu. Vor allem in der Gruppe des Adoleszenten beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer im Schnitt etwas drei Stunden täglich und circa 5-6% der Jugendlichen in Deutschland erfüllen die Kriterien einer internetbezogenen Störung nach ICD-11. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen dabei Ähnlichkeit der Verhaltensaspekte und der Neurobiologie internetbezogener Störungen mit substanzgebundenen Abhängigkeitserkrankungen. Bisher existieren nur wenige longitudinale Daten zum Verlauf und der Prognose internetbezogener Störungen, allerdings zeigt sich in der Alterskohorte der jungen Erwachsenen eine deutliche niedrigere Prävalenz von circa 2-3%.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Faktoren die Entstehung einer Internet- und Computerspielbezogenen Störung in der Adoleszenz begünstigen und zu einem Fortbestehen beziehungsweise Remission im (jungen) Erwachsenenalter beitragen und als Ansatzpunkte für therapeutische Interventionen dienen können. Der folgende Beitrag soll einen Überblick über neue wissenschaftliche Erkenntnisse und theoretische Entwicklungen zu internet- und computerspielbezogenen Störungen geben.
18:00 Uhr
Neue Erkenntnisse zu pathologischem Kaufen
A. Müller (Hannover, DE)
Details anzeigen
Autor:in:
A. Müller (Hannover, DE)
Prävalenzschätzungen gehen davon aus, dass ca. 5% der Erwachsenen von pathologischem Kaufen betroffen sind. Die rasante Zunahme von Online-Handel und Social Commerce ist mit mehr Online-Shopping und damit auch mit mehr online ausgeführtem pathologischem Kaufen verbunden. Im ICD-11 wird die „Compulsive Buying-Shopping Disorder“ (zwanghafte Kauf-Shopping-Störung) als ein Beispiel in der Restkategorie „Andere spezifische Impulskontrollstörungen“ genannt. Die Ergebnisse experimenteller kognitionspsychologischer Studien sprechen hingegen eher für die Einordnung bei den „Störungen in Zusammenhang mit abhängigem Verhalten“. Der Vortrag informiert über das Störungsbild und geht dabei vor allem auf Phänomenologie, Diagnostik, Prävalenz, aktuelle Störungsmodelle, Überlegungen zur Klassifikation und Konvergenz mit anderen v.a. internetbezogenen Verhaltenssüchten ein. Zudem werden kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungsansätze skizziert.