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Raum:
Saal A8 (Stream/on Demand)
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 05: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen, F4
Stream/on Demand
Format:
State-of-the-Art-Symposium
Dauer:
90 Minuten
Besonderheiten:
Q&A-Funktion
15:30 Uhr
Diagnostik und Störungsmodelle der PTBS und komplexen PTBS
A. Maercker (Zürich, CH)
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Autor:in:
A. Maercker (Zürich, CH)
Einleitung:
Die Unterschiede zwischen "klassischer" PTBS und komplexer PTBS, wie sie das ICD-11 beschreibt, sind für Klinik und Praxis wichtig und bisher noch nicht ausreichend bekannt
Methode:
Der Vortrag stellt die beiden Diagnosen mit ihren Merkmalen und Kriterien vor. Es wird auf wichtige Differenzialdiagnosen eingegangen. Zudem werden gängige diagnostische Verfahren dargestellt. Für die Störungsmodelle werden mehrere verschiedene für die PTBS und die bisher nur wenigen für die komplexen PTBS erläutert. Der Vortrag stellt wichtige Modelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Trauma- und Belastungsfolgestörungen vor. Dies beginnt mit einem multifaktoriellen Rahmenmodell, in dem die erforschten Risiko- und Schutzfaktoren zusammengefasst sind. Dabei sind die Trauma-Art, die Trauma-Schwere (oder Traumadosis) nur zwei von vielen relevanten Faktoren. Weiterhin werden Traumagedächtnis-Modelle, kognitive Störungsmodell(e) und ein sozial-interpersonelles Modell vorgestellt.
Resultate:
Beide neuen Definitionen weisen dem sog. Trauma- oder A-Kriterium nur eine implizite Rolle zu und stellen die jeweiligen Symptommuster in den Vordergrund. Damit kommt den anderen Faktoren eine besonders wichtige Rolle zu wie funktionalen und dysfunktionalen Bewältigungsfaktoren, interpersonellen und sozialen Faktoren (z.B. soziale Anerkennung als Trauma-Überlebende).
Diskussion
Ansatzpunkte für Therapien und Interventionen werden aufgezeigt.
16:15 Uhr
Empirisch gestützte Psychotherapien der PTBS und der komplexen PTBS
R. Steil (Frankfurt am Main, DE)
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Autor:in:
R. Steil (Frankfurt am Main, DE)
Einleitung
Für den Bereich von PTBS und Traumafolgestörungen sind die Psychotherapien die Methoden erster Wahl. Es gibt eine Fülle verschiedener Behandlungsmethoden, die sich in der Dosis der Traumaexposition, des Trainings in Emotionsregulation („Stabilisierung“), in ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit, aber auch in der Erlernbarkeit für den Behandler stark unterscheiden.
Methode
Anhand der Ergebnisse neuerer Meta-Analysen und internationaler Leitlinien werden verschiedene Behandlungsformen vorgestellt und miteinander verglichen. Genauer exemplifiziert werden einige besonders leicht zu erlernende und wirksame Formen der Psychotherapie der PTBS.
Ergebnisse
Die Wirksamkeit vorhandener Verfahren ist eindrücklich nachgewiesen. Es existieren einige leicht zu erlernende und anzuwendende Interventionsverfahren, die flexibel bei unterschiedlichen Formen der Traumatisierung und Patientengruppen zum Einsatz kommen können. Neuentwicklungen existieren ebenfalls. Auch für die Behandlung der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung sind mittlerweile spezifizierte Psychotherapien etabliert, deren Wirksamkeit anhand der Symptomatik der neu eingeführten Diagnose aber noch weiter empirisch überprüft werden muss.