Die S3-Leitlinien Borderline-Persönlichkeitsstörung wurden unter Federführung der DGPPN erstellt und befinden sich derzeit in der externen Konsultationsphase. Mit der finalen Veröffentlichung wird im Frühsommer dieses Jahres gerechnet. Dieses Symposium hat zum Ziel, die Leitlinie dem Fachpublikum bekannt zu machen und die wesentlichen Schwerpunkte näher zu beleuchten.
Prof. Herpertz wird zunächst den Themenbereich „Diagnostik“ darstellen. Behandelt werden u.a. die Indikation zur diagnostischen Abklärung, diagnostische Verfahren zur Unterstützung der klinischen Diagnostik sowie das Vorgehen bei Feststellung einer manifesten Diagnose.
Prof. Bohus stellt die Empfehlungen zur psycho- und pharmakotherapeutischen Behandlung vor. Vorrangig wird der Einsatz strukturierter, störungsspezifischer Methoden empfohlen, beim Behandlungsfokus auf schwerem selbstverletzendem Verhalten die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) oder Mentalisiserungsbasierte Therapie (MBT). Medikamentöse Interventionen, die lediglich eine adjuvante Rolle spielen sollen, werden im Anschluss behandelt, und die Leitlinienempfehlungen zur Vermeidung von Polypharmazie, zum Vorgehen im Krisenfall und zur Medikation komorbider Störungen werden erläutert.
Prof. Kaess berichtet über Grundsatzerwägungen zu Besonderheiten im Kinder- und Jugendbereich, wie die Angemessenheit und Notwendigkeit des Einbezugs von Bezugspersonen. Weiterhin werden die Empfehlungen zur Diagnostik im Kindes- und Jugendalter sowie zur Psychotherapie und medikamentösen Behandlung vorgestellt.
Prof. Renneberg stellt die Empfehlungen, die Angehörige und andere wichtige Bezugspersonen betreffen. Zum einen handelt es sich um Empfehlungen, wie diese nahestehenden Personen, die häufig selbst erheblich belastet sind, unterstützt werden können, zum anderen um die Situation von BPS betroffener Personen, die Eltern sind.