Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, die Behandlungserfolge bzw. Ansprechraten auf Antidepressiva sind jedoch weiterhin unzureichend. Dieses Symposium stellt interessante neue Forschungsansätze zu Biomarkern für die Prädiktion des Ansprechens auf Antidepressiva zusammen und zeigt neue Wege für eine personalisierte Therapie der Depression auf. Jan Engelmann (Mainz) wird aktuelle Ergebnisse zur Prädiktion von Therapieverläufen depressiver Patienten präsentieren, die im Rahmen der early medication change Studie antidepressiv behandelt wurden. Durch die Kombination von klinischen und biologischen Parameter gelingt es, die prädiktive Vorhersagekraft eines frühen Ansprechens auf eine Pharmakotherapie für eine spätere Remission der depressiven Symptomatik zu verbessern. Helge Frieling (Hannover) wird Daten zu Neurotrophinen und der Wirksamkeit von Antidepressiva vorstellen. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf BDNF und dessen prädiktivem Wert auf eine erfolgreiche antidepressive Behandlung. Nils Opel (Jena) wird hochdimensionale Bildgebungsdaten zur Risikostratifizierung und Vorhersage von affektiven Krankheitsverläufen berichten, die in der translationalen psychiatrischen Forschung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Ergebnisse aus Pilotstudien verweisen auf vielversprechende Einsatzmöglichkeiten bildgebender Daten in der Vorhersage des kurzfristigen Therapieansprechens und des langfristigen Krankheitsverlaufs. Nils Gassen (Bonn) präsentiert translationale Daten zur Rolle der Autophagie in affektiven Störungen. Genom- und proteomweite Assoziationsstudien haben auf eine signifikante Überrepräsentation oder Beeinträchtigung von mit der Autophagie zusammenhängenden Signalwegen bei mehreren Erkrankungen hingewiesen. Durch gezielte Beeinflussung der zellulären Homöostase und des Autophagiesystems durch Autophagie-induzierende pharmakologische und nicht-pharmakologische Interventionen soll die psychische Gesundheit und Stressresilienz verbessert werden.