Die Emotionale Dysregulation (ED) stellt einen bedeutsamen transdiagnostischen Risikofaktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen wie die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Traumafolgestörungen (hier komplexe PTBS) dar. Überschießende emotionale Reaktionen, emotionale Instabilität und dysfunktionale Bewältigungsstrategien führen zu erheblichen Beeinträchtigungen der psychosozialen Funktionsfähigkeit und des Wohlbefindens. In unserem Symposium stellen wir den Einfluss der Emotionsregulation auf Symptomatik und Verlauf, aber auch die zugrundeliegenden neurobiologischen Mechanismen dar und zeigen mechanismen-basierte Behandlungsoptionen auf:
In dem ersten Vortrag von Herrn Schmahl werden die neurobiologischen Mechanismen der bei der BPS mit der ED in Zusammenhang stehenden Verhaltensauffälligkeiten wie impulsiv-aggressives oder selbstverletzendes Verhalten und die therapeutischen Optionen auf den Gebieten Psychotherapie, Pharmakotherapie und Neuromodulation dargestellt. Im Vortrag von Frau Philipsen zeigen wir, dass eine wirksame Emotionsregulation in der Transitionphase vom Jugend- in das junge Erwachsenenalter mit einem günstigeren Verlauf der ADHS verbunden ist und mit verhaltensbezogenen und neuronalen Korrelate (fMRT) im Zusammenhang steht. Frau Schmidt wird klinische und neurobiologische Erkenntnisse zu kPTBS-assoziierten affektiven Regulationsstörung unter besonderer Beachtung neuroendokriner Grundlagen präsentieren. Frau Krause-Utz stellt die Ergebnisse zum Einfluss von akuter Dissoziation auf eine Emotionsregulations-Aufgabe bei Probandinnen mit und ohne BPS sowie einer klinischen Kontrollgruppe dar.