Mit einer Lebenszeitprävalenz von etwa 11 % ist Stalking in den Industrienationen ein weit verbreitetes Phänomen. Psychiater:innen sowie Psychotherapeut:innen aber auch Psycholog:innen und Pflegekräfte müssen sich zunehmend mit dem Thema Stalking befassen. Es geht um Beratung und Therapie von Stalkingopfern, um Risikoeinschätzung, Begutachtung und Therapie von Stalkern. Darüber hinaus werden die Therapeuten selbst nicht ganz selten von behandelten oder begutachteten Patient:innen gestalkt. Da in dem Workshop die gesamte Bandbreite von Stalking behandelt wird, sollten die Inhalte grundsätzlich für alle, die in der psychiatrischen Therapie und Begutachtung tätig sind, von Interesse sein. Es werden grundlegende Kompetenzen im Umgang mit den unterschiedlichen Facetten von Stalking vermittelt. Dabei werden systematisch die folgenden Aspekte besprochen:
1. Definition; Tatbestand Stalking (§238 StGB, Gewaltschutzgesetz)
2. Stalkingmethoden, Epidemiologie, Verlauf
3. Stalkertypologien
4. Auswirkungen von Stalking auf die Opfer
5. Praktisches Vorgehen bei einer Erstberatung eines Stalkingopfers
6. Spezielle therapeutische Interventionen für Stalkingopfer
7. Risikoeinschätzung bezüglich einer gewalttätigen Eskalation von Stalking
8. Behandlungsmöglichkeiten für Stalker
9. Praktisches Vorgehen bei der Begutachtung von Stalkern
10. Wohin mit den Stalkern: Gefängnis – Psychiatrie – Maßregel
11. Wie verhalte ich mich in der eigenen Praxis oder in der Klinik, wenn ich von Patienten gestalkt werde?