Etwa 10% der an Covid-19 erkrankten Menschen entwickeln nach der akuten Krankheitsphase überdauernde Beschwerden. Das häufigste Symptom ist Fatigue, ein Zustand vermehrter körperlicher und geistiger Ermüdung. Schlafstörungen treten bei etwa 30% der Patienten mit Post Covid Syndrom auf und können zusätzlich zu Müdigkeit beitragen. Es besteht eine bidirektionale Interaktion zwischen Schlaf und immunologischen Funktionen: Einerseits spielt Schlaf eine wichtige Rolle für die Regulation des Immunsystems und das immunologische Gedächtnis, andererseits wirken sich Entzündungskonstellationen auf die Schlafarchitektur aus. Diese Zusammenhänge unterstreichen die Bedeutung von Schlafstörungen und deren Behandlung beim Post Covid Syndrom. Das Symposium widmet sich den Wechselwirkungen zwischen Schlaf und Immunsystem in Bezug auf das Post Covid Syndrom und gibt Einblick in aktuelle Entwicklungen zur Erkrankung.
Tanja Lange aus Lübeck wird grundlagenwissenschaftliche Erkenntnisse zur Rolle des Schlafs für die Immunregulation und zu Mechanismen, mit denen chronische Entzündungsprozesse zu Schlafveränderungen, Fatigue und autonomer Dysregulation führen können, vorstellen.
Mit Schlafstörungen im Rahmen von Covid-19 und präventiv-medizinischen Ansätzen beschäftigt sich der Vortrag von Kneginja Richter aus der psychiatrischen Klinik der Universität Nürnberg.
Claudia Schilling aus dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim wird Daten zu vorbestehender Schlafstörung als Risikofaktor für die Entwicklung des Post Covid Syndroms vorstellen und anhand einer eigenen polysomnographischen Studie auf unterschiedliche schlafbezogene Phänotypen von Post Covid eingehen.
Aufgrund ihrer langjährigen wegweisenden Forschung im Bereich Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue Syndrom (ME/CFS) und nun auch Post Covid berichtet Carmen Scheibenbogen aus der Charité in Berlin über das Post Covid Syndrom und aktuelle Konzepte zu Mechanismen und Therapieansätzen.