Raum:
Saal A5 (Stream/on Demand)
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 18: Stimulationsverfahren, internetbasierte Interventionen und andere psychiatrische Therapieformen
Stream/on Demand
Format:
Symposium
Dauer:
90 Minuten
Besonderheiten:
Q&A-Funktion
Die Einbindung digitaler Tools in Diagnostik und Therapie nimmt eine zunehmend bedeutende Rolle in der Versorgung psychischer Beschwerden ein. Digital-gestützte Interventionen bieten enormes Potential durch erleichterte Verfügbarkeit und digitale Phänotypisierung erlaubt die lebensweltnahe Charakterisierung psychischer Beschwerden mit Anwendungsmöglichkeiten in Diagnostik und Verlaufsbeurteilung. Unklar ist bis heute für welche Behandlungskontexte sich digitale Ansätze besonders eignen und welche Faktoren den Erfolge der Implementierung oder die Akzeptanz bestimmen. Im aktuellen Symposium soll das umfangreiche Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten von digital mental health im Detail dargestellt und diskutiert werden.
Christine Rummel-Kluge wird aktuelle Daten aus der Versorgungsforschung zu digitalen Ansätzen präsentieren und hierbei insbesondere auf die Möglichkeiten der Prävention psychischer Krankheiten bei Schüler:innen und Studierenden eingehen.
Nils Opel wird die Frage der Implementierung innovativer digitaler Lösungen zur klinischen Phänotypisierung und zur Integration multimodaler Daten diskutieren. Hierbei soll der Fokus neben technischer Machbarkeit auch auf der Akzeptanz auf Patienten- und Behandlerseite liegen und Erfahrung in der Implementierung in der klinischen Routine geschildert werden.
Ulrich Reininghaus wird aktuelle Daten präsentieren zur Evidenz moderner digitaler Interventionen, die sowohl eine detaillierte Phänotypisierung erlauben als auch eine lebensweltnahe Intervention.
Lana Kambeitz-Ilankovic wird Ergebnisse einer aktuellen Meta-Analyse präsentieren zum Vergleich digital-gestützter Psychotherapie bei depressiven Störungen im Vergleich zu traditionellen Verfahren.
Insgesamt bietet das Symposium einen umfassenden Einblick in die Anwendungsmöglichkeiten und die aktuelle Evidenz innovativer Ansätze im Bereich digital mental health. Offenen Frage und vielversprechende Weiterentwicklungen sollen diskutiert werden.
12:52 Uhr
Implementierung innovativer Systeme zur Phänotypisierung psychischer Erkrankungen in Forschung und Klinik
N. Opel (Jena, DE)
13:14 Uhr
Digitale Intervention zur lebensweltnahen Translation in der öffentlichen psychischen Gesundheitsversorgung
A. Schick (Mannheim, DE)
13:36 Uhr
Klinische Wirksamkeit digitaler vs. traditioneller kognitiver Verhaltenstherapie bei Depressionen: eine vergleichende Metaanalyse
L. Kambeitz-Ilankovic (Köln, DE)
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Autor:innen:
L. Kambeitz-Ilankovic (Köln, DE)
U. Rzayeva (Cologne, DE)
J. Kambeitz (Cologne, DE)
Cognitive behavioral therapy (CBT) represents one of the major treatment options for depressive disorders besides pharmacological interventions. While newly developed digital CBT approaches hold important advantages due to higher accessibility, their relative effectiveness compared to traditional CBT remains unclear. We conducted a systematic literature search to identify all studies that conducted a CBT-based intervention (face-to-face or digital) in patients with major depression.
Random-effects meta-analytic models of the standardized mean change using raw score standardization (SMCR) were computed. In 106 studies including n = 11854 patients face-to-face CBT shows superior clinical effectiveness compared to digital CBT when investigating depressive symptoms (p=0.001, face-to-face CBT: SMCR = 1.97, 95%-CI: 1.74–2.13, digital CBT: SMCR = 1.20, 95%-CI: 1.08–1.32) and adherence (p = 0.014, face-to-face CBT: 82.4%, digital CBT: 72.9%). However, after accounting for differences between face-to-face and digital CBT studies, both approaches indicate similar effectiveness. Important variables with significant moderation effects include duration of the intervention, baseline severity, adherence and the level of human guidance in digital CBT interventions. After accounting for potential confounders our analysis indicates comparable effectiveness of face-to-face and digital CBT approaches. These findings underline the importance of moderators of clinical effects and provide a basis for the future personalization of CBT treatment in depression.