Simultanübersetzung englisch-deutsch
Mit der Zunahme der Sectiofrequenz in Deutschland ist auch die Kaiserschnittrate bei Mehrlingsschwangerschaften immer weiter angestiegen. Über 3/4 aller Zwillinge kommen in Deutschland per operativer Geburt auf die Welt. Obwohl bei unkomplizierten Zwillingsschwangerschaften die vaginale Geburt eine gleichwertige Alternative darstellt, gibt es immer seltener Frauen, die sich diesen Weg zutrauen bzw. die Geburtshelfer*innen finden, die ihnen eine spontane Geburt ermöglichen. Dies hat zur Folge, dass die Anzahl von Hebammen und Ärzt*innen, die bei der Betreuung von Zwillingsgeburten erfahrenen sind, immer weiter abnimmt- ein Teufelskreis, der die Reduktion der Kaiserschnittrate erschwert. Forschung sowie Studien, wie beispielsweise der Twin Birth Trial, liefern einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag, um Mehrlingsschwangere zu beraten und gemeinsam eine tragfähigen Entscheidung bezüglich des Geburtsmodus zu treffen. Und viele Studien kommen zu dem Schluss, dass das geburtshilfliche Outcome eng mit der Erfahrung der Geburtshelfer*innen korreliert.
In diesem Workshop geht es jedoch nicht nur um Theorie. Wir wollen dazu beitragen, dass das praxisbezogene Wissen über die sichere Geburtsbetreuung von Zwillingsschwangeren nicht verloren geht. Es sind oft die kleinen Dinge und Handlungsschritte, die darüber entscheiden, ob eine Geburt erfolgreich vaginal beendet wird oder im OP endet:
- Einleitung: wann, wie?
- Vorgehen bei SL/ SL, SL/ BEL oder auch bei BEL/ BEL?
- Oxytocin, Analgesie, PDA?
- Geburtsposition, Schienung, Amniotomie?
- Atonieprophylaxe?
Neben der über 30jährigen Berufserfahrung der Workshopleiterin als Ärztin in verschiedenen Perinatalzentren sowie als Professorin für Geburtshilfe und Mutter- Kind- Gesundheit im Studiengang Hebammenwissenschaften sollen auch die Teilnehmer*innen mit ihren persönlichen Erlebnissen und eigenen Erkenntnissen zu Mehrlingsgeburten einbezogen werden. Anhand von vorgestellten und gerne auch mitgebrachten Fällen wollen wir erarbeiten, welche Voraussetzungen für eine erfolgreiche vaginale Zwillingsgeburt gegeben sein sollten, was bei der Begleitung in den verschiedenen Phasen der Geburt wichtig ist und welche Kenntnisse und Skills wir benötigen, um die Geburt für Mutter sowie die Kinder physiologisch und sicher zu gestalten.
Theorie
Analyse fachgruppenbezogener Notfälle
Respiratorische Notfälle in der Pädiatrie
Geburtszwischenfälle Mutter vs. Neugeborenes
ERC Guidelines für Resusicitation 2021
Paediatric Life Support
Der reanimationspflichtige Notfall beim Neugeborenen
Bewusstsein / Beatmung / Alarmierung / Kreislauf
Einsatz vorhandener Hilfsmittel (Notfallset im Kreissaal)
Paediatric Advanced Life Support
Atemwegsmanagement (Intubation und Alternativen)
Zugangswege (intravenöser & intraossärer Zugang)
Medikation
Monitoring/ Defibrillation in der Pädiatrie
Fachgruppen- bzw. örtliche Besonderheiten
Praxis / Hands on
Maskenbeatmung und Thoraxkompression
Zwei Teilnehmer erhalten ein eigenes Trainingsgerät
Moderne Trainingsphantome mit Erfolgskontrolle
Atemwegsmanagement
Intubationsassistenz am Phantom
alternative Verfahren (z. B. Guedeltubus, Larynxtubus)
Anwendung der vorhandenen Notfallausrüstung
Defibrillation (bei Kindern)
Ablauf einer idealisierten Reanimation am „künstlichen Patienten“
Manuelle oder Automatisierte Defibrillation
Megacode-Training
Fallsituationen und deren Lösungskonzepte
Jetzt werden fachgruppenspezifische Fallbeispiele realistisch nachempfunden. Entscheidend ist dabei die schnelle praktische Umsetzung der Theorie und der geübten Sequenzen.
Wenn ein Kind während der Schwangerschaft stirbt, ist die Hebamme oft die einzige Bezugsperson die persönlich und professionell zur Seite steht. Damit ergibt sich im Arbeitsalltag von Hebammen ein weiteres Aufgabenfeld, auf das wir in unseren Ausbildungen nicht oder nicht ausreichend vorbereitet wurden.
Was brauchen Mütter, Paare und Familien in dieser Zeit?
Was brauche ich als begleitende Hebamme um diesen Anforderungen gerecht zu werden? Welche Haltung ist hilfreich und wie finde ich die richtigen Worte?
Berührung ist im Zusammenspiel mit Bewegung die erste vorgeburtliche Sinneserfahrung und die erste Sprache des Kindes.
Mit der Erwartung, dass diese Erfahrung seine Fortsetzung findet, wird das Kind geboren – Berührung im Fluss der Bewegung braucht es, wie die Nahrung zum Leben und ist die Grundlage aller Entwicklungsprozesse.
Berührung und Bewegung fördert die körperliche, seelische und geistige Entwicklung, das Körpergefühl und die Fähigkeit, sich selbst wahrzunehmen und selbst-bewusst in den Kontakt mit anderen Menschen zu gehen.
Eltern kommunizieren mit ihren Babys und (Klein)Kindern vor allem über den Körper. Die Kinder spüren in der Art, wie sie gehalten, getragen, berührt werden, ob sie angenommen werden.
Achtsamkeit und Präsenz geben ihnen dabei Sicherheit und Geborgenheit und die Eltern-Kind-Bindung kann sich vertiefen.
Mit Massage als strukturierte Form der Berührung können wir Eltern eine Möglichkeit an die Hand geben, ihren Kindern auf besondere Weise zu begegnen, während der ganzen Kindheit und auch weit darüber hinaus.
Und Berührung und Bewegung im passenden Rahmen kann sehr entspannend wirken und reduziert Stress, auch und gerade in herausfordernden Zeiten.
Inhalte des Workshops:
• Bedeutung von Berührung für die kindliche Entwicklung und für die Eltern-Kind-Bindung
• Die Qualität der Berührung im Fluss der Bewegung
• Die Körpersinne
• Berührungen und Massagen sanft und handfest -praktisch
• Sich selbst entspannen als Voraussetzung, um selbst entspannt zu arbeiten
• Stressbewältigung für große und kleine Menschen – praktisch
• Selbstwahrnehmung und Selbsterfahrung
Der Workshop verbindet theoretisches Fachwissen mit systemischer Sichtweise und bewegter, berührender und spielerischer Praxis. Lernen mit Händen und Füßen, Kopf und Körper – vertieft, persönlich und nachhaltig.
Wie wird diese Phase definiert? Was passiert im Körper der Frau und was
braucht sie in diesem Geburtsabschnitt? Ist der Kreißsaal der richtige Ort für
Frauen in der Latenzphase? Welche Faktoren sind förderlich oder hemmend?
Und ab wann steht Frauen eigentlich eine Hilfe bei der Geburt zu?
Die „Latenzphase“ zeichnet sich durch einige Besonderheiten aus und erfordert
eine andere Herangehensweise als die fortgeschrittene Eröffnungsphase.
Insbesondere die begründete Annahme, dass es in der Latenzphase
physiologischerweise zu Pausen und langsamen Verläufen kommen kann
und dass Dystokien in diesem Zeitraum womöglich gar nicht existieren, macht
die Auseinandersetzung mit ihr wichtig und konsequenzenreich.
Diese Themen werden auf der Basis aktueller Evidenzen und Leitlinien
behandelt.
Seit 2018 gilt in Deutschland das „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ (bekannt als „Istanbul-Konvention“). Mit der Konvention besteht eine staatliche Verpflichtung zu umfassenden Maßnahmen (u.a. im Gesundheitsbereich), um den Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt sicherzustellen und Betroffenen Unterstützung zu bieten. Welche Umsetzung Berücksichtigung findet die Konvention bislang in der Gesundheitsversorgung im Kontext von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett?
Schwangerschaft und Geburt sind Lebensphasen mit einem erhöhten Risiko für Gewalt in Paarbeziehungen. Aktuelle Zahlen belegen ein weiterhin hohes Ausmaß an häuslicher und sexualisierter Gewalt. In dieser Situation sind Hebammen bedeutende, mitunter einzige Fachpersonen, denen sich Schwangere, Gebärende und Wöchner*innen anvertrauen können.
Das Erkennen geschlechtsspezifischer Gewalt ist ein erster Schritt für weitere Information, für Unterstützung und Intervention. Wieweit ist ein von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenes routinemäßiges Fragen nach Gewaltereignissen während der Schwangerschaft bereits Bestandteil der Versorgung? Welche erprobten Frage-Tools stehen zur Verfügung und wo liegen die Herausforderungen?
Welche positiven Erfahrungen gibt es mit der unterstützenden Rolle von Hebammen? Und: welche (strukturelle) Unterstützung ist für Hebammen erforderlich? Welche Bedingungen und Voraussetzungen müssen geschaffen werden? Welche richtungsweisenden Entwicklungen und Beispiele gibt es aus anderen Ländern?
Ziel des Workshops ist ein Update zu Versorgungschancen und -standards und Austausch zu Erfahrungen von Hebammen mit Präventions- und Interventionsmaßnahmen.
Eine Schwangere geht zwischen fünf- und zwanzigmal zur Vorsorgeuntersuchung.
Was dabei im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinie gemacht werden muss, basiert nur zu einem kleinen Teil auf echter Evidenz.
Die Inhalte im Einzelnen:
Organisation und Rahmenbedingungen der Schwangerenvorsorge
Rechtlicher Rahmen, Richtlinien und Leitlinien, Dokumentation
Routineuntersuchungen und deren Evidenzen (Gewicht, vaginale Untersuchungen etc.)
Konzepte der Schwangerenvorsorge
Quellen- und Informationsmaterialbewertung
... ein Bedürfnis der Hebammen und Gesundheitsfachkräfte, das mir in meinen Forschungsinterviews immer wieder begegnet ist.
Lernen Sie in diesem Workshop Gesprächsstrategien kennen, mit denen Sie herausfordernden Kommunikations- und Beratungssituationen besser gewachsen sind.
In einem ersten Schritt setzen wir uns mit Theorien der Gesprächsführung auseinander, die auf Ressourcenorientierung und Lösungsfokussierung ausgerichtet sind. Dabei finden unter anderem hypnosystemische Perspektiven und Methoden Berücksichtigung.
In einem zweiten Schritt bietet sich Ihnen die Gelegenheit, das Erlernte in einem geschützten Rahmen praxisorientiert zu vertiefen. Dazu dienen zum einen Fallvignetten, die möglichst Ihrer Praxis entstammen. Diese werden mit Bezug auf die neu gewonnenen theoretischen Erkenntnisse beleuchtet und konstruktiv reflektiert. Zum anderen besteht die Möglichkeit der Rollenspiele auf freiwilliger Basis, um erste Erfahrungen mit der praktischen Umsetzung der Erkenntnisse zu sammeln. Dabei werden sowohl die Wahrung der persönlichen Integrität der Akteur*innen als auch das Einhalten der Schweigepflicht beachtet.
Ziel des Workshops:
Der Workshop soll die kommunikative Kompetenz der Teilnehmenden sowohl verbal und paraverbal als auch nonverbal stärken. Es werden Strategien aufgezeigt, die Sie in der Praxis unmittelbar umsetzen können.
Simultanübersetzung englisch-deutsch
Der Klimawandel hat Auswirkungen auf das Hebammenwesen. Der Internationale Hebammenverband stellte 2014 in einem Positionspapier fest, dass Hebammen hier eine besondere Rolle in ihrer Arbeit mit Schwangeren und Neugeborenen zukommt - einer Gruppe, die von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen ist. Auch weil Hebammen in Familien und Gesellschaft großes Vertrauen genießen, kommt ihnen hier eine besondere Verantwortung zu. Sie können zu Risiken und Schutzmaßnahmen beraten, durch Aufklärung und Vorbildfunktion in die Gesellschaft hinein wirken und so zum Schutz des Klimas beitragen. Auch kann die eigene Arbeitsorganisation klimasensibel überprüft werden.
Um den Jahreswechsel 2022/2023 hat sich die Gruppe Midwives for Future gegründet, die das Worldcafé anleiten wird. Im Worldcafé bearbeiten die Teilnehmerinnen nach einer kurzen Einführung in das Thema gemeinsam verschiedene Handlungsfelder.
Im Workshop wird die Behandlung und Befunderhebung des Beckenbodens nach der Geburt erläutert. Tipps zur Wahrnehmung und Training im Wochenbett bis zur Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten. Augenmerk wird ebenfalls auf die tiefe Bauchmuskulatur und die Rektusdiastase gelegt, die eng mit dem Beckenboden verbunden ist. Neueste Studien fließen in den Vortrag ein, sowie ein neuer Screeningbogen, der Hebammen die Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten und Ärzten erleichtert.
Im Workshop wird die Behandlung und Befunderhebung des Beckenbodens nach der Geburt erläutert. Tipps zur Wahrnehmung und Training im Wochenbett bis zur Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten. Augenmerk wird ebenfalls auf die tiefe Bauchmuskulatur und die Rektusdiastase gelegt, die eng mit dem Beckenboden verbunden ist. Neueste Studien fließen in den Vortrag ein, sowie ein neuer Screeningbogen, der Hebammen die Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten und Ärzten erleichtert.
Die Etablierung eines Hebammenkreißsaals ist nicht erst seit Aufnahme in den Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung ein Thema, mit dem sich Hebammen intensiv auseinandersetzen. Gibt er ihnen doch die Möglichkeit einer eigenverantwortlichen Geburtsbetreuung auch im klinischen Setting. Dennoch ist die Anzahl der Kreißsäle, die dieses geburtshilfliche Konzept in Deutschland umsetzen, noch sehr gering. Dies mag an einer Unsicherheit im Umgang mit der konkreten Umsetzung oder hinsichtlich haftungsrechtlicher Fragen liegen. Der Thementisch möchte sich deshalb damit befassen, wie eine effektive Umsetzung erfolgen kann, welche Veränderungen der Haftungssituation damit verbunden sind und wie durch Instrumente des Risikomanagements die notwendige Sicherheit für Mutter und Kind gewährleistet werden kann.
Beim Thementisch zum Internationalen Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatznahrung der WHO besprechen wir mit interessierten Kongressteilnehmer*innen den Umgang des DHV mit dem Thema und die Relevanz des WHO-Kodex in der Hebammenarbeit sowie für die Auswahl der Kooperationen des Hebammenverbandes.
Die Position der Gebärenden hat großen Einfluß auf den Geburtsverlauf und das Wohlbefinden der Frau. Welche Wirkung ist in der EP und AP zu erwarten und wie verändern sich die Beckenräume. Welche praktischen Hilfsmittel kann die Hebamme anwenden, z.B. für verschiedene Seitenlagerungen, für den Vierfüßlerstand und in der Gebärwanne. Auch das Thema rückenschonend für die Hebamme wird besprochen.
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