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Raum:
Raum 14
Handlungsfeld:
Internationale Hebammenarbeit
Präsentationsform:
Thementisch
Dauer:
60 Minuten
09:00 Uhr
Die Professionalisierung des Hebammenberufes in Deutschland und in Spanien: Ausbildung als Dreh- und Angelpunkt
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Hintergrund:
Austausch über die Weiterentwicklung der Hebammenprofession ist fester Bestandteil internationaler Hebammenkongresse. Vereinzelt werden auch bilateral internationale Austauschbeziehungen gepflegt, wobei von Deutschland aus ein Schwerpunkt auf die englischsprachigen und nordeuropäischen Länder gelegt wird. Der kollegiale Austausch mit spanischen Hebammen könnten eine Perspektiverweiterung auf hiesige berufspolitische Herausforderungen, Ziele, Hoffnungen und Entwicklungen ermöglichen. Um eine Grundlage für einen solchen, neuen Dialog zu schaffen, wurden im Jahr 2021 Beziehungen zu einzelnen spanischen Hebammenwissenschaftlerinnen sowie zum spanischen Hebammenverband aufgenommen. Auf dem spanischen Hebammenkongress wurde im selben Jahr ein Vortrag über die Akademisierung des Hebammenberufes in Deutschland gehalten an den sich eine Diskussion zur Professionalisierung des Hebammenberufes anschloss.
Methodik:
Kernthemen der auf dem spanischen Hebammenkongress stattgefundenen Diskussion zur Professionalisierung des Hebammenberufes in Deutschland und Spanien wurden gesammelt, wie auch die im Rahmen des Kongresses gemeinsam generierten Impulse für einen internationalen Austausch.
Ergebnisse:
Hebammen in beiden Ländern befinden sich im Prozess der Professionalisierung. In Deutschland stellt die Akademisierung einen entscheidenden Schritt auf diesem Weg dar. Eine theoretisch fundierte Ausbildung auf akademischem Niveau haben Hebammen in Spanien bereits seit den 1970er Jahren. Allerdings nicht im Direktzugang: nach einem vierjährigen Bachelorstudium in der Pflege entscheidet eine staatliche Aufnahmeprüfung über die Zulassung zur zweijährigen Spezialisierung zur Hebamme („gynäkologische und geburtshilfliche Fachkrankenschwester“) auf Masterniveau. Spanische Hebammen sehen in der Emanzipation von der Pflege den notwendigen Meilenstein in Richtung Autonomie und fordern eine Reform der Ausbildung mit der Einführung eines hebammenspezifischen Bachelorstudiengangs. Es wurde festgestellt, dass nicht nur die inhaltliche, sondern insbesondere auch die formelle Gestaltung der Ausbildung entscheidenden Einfluss auf die Professionsentwicklung hat.
Fazit:
Der kollegiale Austausch zu aktuellen Zielen und Herausforderungen in der Entwicklung des Hebammenberufes in Deutschland und Spanien bringt Erkenntnisse zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden hervor, insbesondere die (angestrebten) Veränderungen der Ausbildung betreffend. Eine Intensivierung des Dialogs hat das Potential, durch Perspektiverweiterung zu neuen Denk- und Handlungsansätzen zu gelangen. Eine strukturierte Erarbeitung von zu erörtenden Fragen könnte dabei ein nächster Schritt sein.