Ultraschall für Hebammen - Ein Weiterbildungsangebot des Instituts für Hebammenwissenschaft und reproduktive Gesundheit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, CH
R. Hauser (Winterthur, CH)
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Autor*innen:
K. Albert (Winterthur, CH)
R. Hauser (Winterthur, CH)
Zielsetzung
Ultraschall-Untersuchungen durch die Hebamme sind nicht nur in der Schweiz ein viel diskutiertes Thema. Was in Holland seit Jahren selbstverständlich ist, beginnt sich hierzulande erst zu etablieren. An der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur erlernen in der Praxis tätige Hebammen in einem Basiskurs die Grundlagen und Skills zu einfachen Ultraschall-Untersuchungen von Frauen in der Schwangerschaft und bei Geburtsbeginn.
Methode
Die Teilnehmenden erwerben in dieser Weiterbildung theoretische Kenntnisse und praktische Skills zu einfachen Ultraschall-Untersuchungen. Sie lernen die technischen Möglichkeiten eines Ultraschallgerätes zu verstehen, sowie dessen diagnostischen Grenzen.
Theoretische Inhalte der Weiterbildung sind u.a. die rechtliche Situation der Ultraschalldurchführung durch Hebammen, Möglichkeiten der Termin-, Lage- und Fruchtwassermengen-Bestimmung.
Ethische Fallbesprechungen rund um die pränatale Diagnostik ergänzen die theoretischen und praktischen Inhalte dieser Weiterbildung.
Erste praktische Übungen werden am Modell einer schwangeren Frau (Puppe) durchgeführt und mit Hilfe einer computergestützten Software im hausinternen Skills-Labor geübt.
Zwischen den beiden Weiterbildungstagen bekommen die Teilnehmenden den Auftrag, das in der Weiterbildung Erlernte in ihrer persönlichen Praxis zu trainieren. Diese ersten gemachten Erfahrungen bringen sie im Anschluss zurück in den Unterricht.
Ergebnisse
Die Rückmeldungen nach den ersten zwei Durchführungen waren durchweg positiv. Das Gelernte konnte, wo möglich, in der Praxis angewendet werden.
Ein Ausbau bis hin zu einer Zertifikatsausbildung in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin, Sektion Gynäkologie und Geburtshilfe, ist in Diskussion.
Die Bedeutung einer gelingenden Zusammenarbeit der Systeme während der Schwangerschaft und rund um die Geburt - Kindzentrierte Psychosoziale Grundversorgung in Frauen- und Kinderarztpraxen
N. Haustedt (Hamburg , DE)
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Autor*in:
N. Haustedt (Hamburg , DE)
Zielsetzung
Die wichtige Begleitung durch eine Hebamme zu erhalten, kann mitunter, gerade für Schwangere mit intensivem Bedarf, eine Herausforderung sein (Präventionsdilemma). Die schwierigen Rahmenbedingungen der geburtshilflichen Versorgung und die Belastungen durch die aktuellen Krisen verschärfen diese Situation zusätzlich.
Umso wichtiger ist es, dass eine interprofessionelle und strukturierte Zusammenarbeit während der Schwangerschaft und rund um die Geburt gelingt. Denn Kinder aus psychosozial belasteten Familien haben ein erhöhtes Risiko für Krankheiten und Entwicklungsstörungen.
Dieser Vortrag soll auf die Bedeutung einer psychosozialen Grundversorgung während der Schwangerschaft hinweisen und zudem die Potentiale einer gelingenden interprofessionellen Zusammenarbeit während der Schwangerschaft und rund um die Geburt diskutieren.
Material und Methoden
Das Ziel des Innovationsfondprojektes „KID-PROTEKT“ ist es, die gesunde Kindesentwicklung trotz psychosozialer Belastungssituation in der Familie zu fördern.
Die bisher in der Regelversorgung bestehenden Routineuntersuchungen zur Schwangerenvorsorge sowie der Früherkennung von Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen sollen dabei um eine psychosoziale Belastungsanamnese erweitert werden. Fachärzt*innen für Pädiatrie und Gynäkologie sowie medizinische Fachkräfte der teilnehmenden Praxen erhielten eine Schulung zur Früherkennung psychosozialer Belastungen und zu den Angeboten der Frühen Hilfen. Bei Vorliegen einer familiären Belastungssituation wurde in einem persönlichen Gespräch zwischen Eltern und geschultem Personal der individuelle Unterstützungsbedarf geklärt und bei Bedarf über passende Hilfsangebote informiert bzw. an diese vermittelt. Bei weitergehendem Beratungsbedarf bestand in einzelnen Praxen die Möglichkeit, die Familie für eine umfassendere Beratung in die Sprechstunde einer (sozial-)pädagogischen Fachkraft („Babylots*in“) zu überweisen.
Ergebnisse
Über ein Drittel (37%) aller angesprochenen Schwangeren bzw. Familien ist nach eigenen Angaben im KID-PROTEKT Anhaltsbogen belastet. Über die Kombination aus Screening und sich anschließendem Gespräch konnten die familiären Unterstützungsbedarfe zuverlässig erkannt und eingeordnet werden. Das Vorgehen erwies sich als praktikabel und wurde von Praxen und Familien gleichermaßen gut angenommen. Dabei wurden auf Basis der neuen Versorgungsform mehr als drei Mal so viele Familien (20-22%) an Hilfsangebote weitergeleitet als in der Regelversorgung (6%). War über die reine Information hinaus eine aktive Vermittlung in Hilfen nötig, zeigte sich die Variante mit Lotsenunterstützung überlegen, was sich u. a. in einer nahezu doppelt so hohen Inanspruchnahmerate manifestiert.
Verschiedene Berufe - verschiedene Ziele. Wie können Theorien der Hebammenarbeit die interprofessionelle Zusammenarbeit erleichtern?
M. Peters (Köln, DE)