Autor:innen:
A. Inderthal (Bad Nauheim, DE)
A. Knothe (Bad Nauheim, DE)
K. Frommer (Bad Nauheim, DE)
C. Heck (Bad Nauheim, DE)
M. Arnold (Bad Nauheim, DE)
I. Tarner (Bad Nauheim, DE)
W. Hermann (Bad Nauheim, DE)
C. Meneses Villalba (Bad Nauheim, DE)
U. Müller-Ladner (Bad Nauheim, DE)
R. Hasseli (Münster, DE)
E. Neumann (Bad Nauheim, DE)
Einleitung/Zielsetzung:
Die Psoriasis Arthritis (PsA) gehört zu den chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen. Folge können schweren Gelenkdestruktionen, sowie Herz- oder Lungenbeteiligungen sein. Bisher konnten keine spezifischen Autoantikörper nachgewiesen werden, die die Diagnosestellung einer PsA vereinfachen. Der HLA-B27-Status ist nur bei 20% der Betroffenen positiv, so dass weiterhin mehrere Jahre bis zur Diagnosestellung vergehen und eine Therapieeinleitung verzögert wird. Zusätzlich ist die Erkrankung mit einem höheren Body-Mass-Index und kardiovaskulären Risiko assoziiert. Ziel der Studie war die Identifikation von möglichen PsA-assoziierten Autoantikörpern, um eine frühere Diagnosestellung zu ermöglichen und eine Assoziation mit Komorbiditäten zu erklären.
Methoden:
Es wurden sowohl PsA-Patienten als auch gesunde Personen ohne bekannte Autoimmunerkrankung in die Studie eingeschlossen. Die Patienten wurden zu soziodemographischen Daten (Alter, Geschlecht, BMI, Taillenumfang), aktueller Krankheitsaktivität, aktueller rheumatologischer Therapie, kardiovaskulären Erkrankungen und Fatigue befragt. Es erfolgte eine Bestimmung des HLA-B27-Status sowie eine radiologische Evaluation hinsichtlich PsA-typischen Veränderungen der Hände und Füße. Serologisch wurden mittels ELISA Antikörper gegen ADAMTSL-5, LL37, Calpastatin und Gliadin untersucht.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden 107 PsA-Patienten (60% weiblich) und 19 gesunde Kontrollen eingeschlossen. Das Alter lag im Median bei 59 Jahren (21-80 Jahre), 28% waren HLA-B27 positiv. Der BMI lag im Median bei 28 kg/m2 (19-48 kg/m2). Kardiovaskuläre Erkrankungen lagen bei 65 % der Patienten vor, welche folgende Erkrankungen inkludierten: arterielle Hypertonie, Atherosklerose, Herzinsuffizienz, KHK und Myokardinfarkt. Antikörper gegen LL37 waren bei 47 % der Patienten im Vergleich zu 30% der Gesunden nachweisbar. Gegen ADAMTSL-5 waren Antikörper bei 47 % der Patienten und 35 % der Gesunden nachweisbar. Calpastatin Antikörper wiesen 23 % der Patienten und 11% der Gesunden auf und gegen Gliadin 3% der Patienten und 5% der Gesunden. Bei Patienten mit Antikörper gegen LL 37 konnten in den meisten Fällen auch Antikörper gegen ADAMSTL-5 (p < 0,001) nachgewiesen werden. Patienten mit einer Behandlungsdauer von < 5 Jahren hatten häufiger Antikörper gegen Calpastatin (p < 0,05).
Zusammenfassung:
Zusammenfassend zeigte sich keiner der untersuchten Antikörper in der Patientenkohorte signifikant erhöht. In der Gruppe der Patienten, die eine Behandlungsdauer < 5 Jahren aufwiesen, konnten jedoch häufiger Autoantikörper gegen Calpastatin nachgewiesen werden. Dies könnte die Vermutung nahelegen, dass dieser Autoantikörper eventuell in der Frühphase der PsA eine Rolle spielen könnte und unter immunmodulierender Therapie weniger häufig nachweisbar ist.
(Datei 1)