Autor:innen:
S. Meyhöfer (Lübeck, DE)
D. Rubino (Arlington, US)
F. Greenway (Baton Rouge, US)
U. Khalid (Soeborg, DK)
P. O'Neil (Charleston, US)
J. Rosenstock (Dallas, US)
R. Sorrig (Soeborg, DK)
T. Wadden (Philadelphia, US)
A. Wizert (Soeborg, DK)
T. Garvey (Birmingham, US)
Hintergrund: STEP 8 (NCT04074161) verglich subkutan Semaglutid 2,4 mg einmal wöchentlich (once weekly, OW) vs. Liraglutid 3,0 mg einmal täglich (once daily, OD) bei Erwachsenen mit Übergewicht/Adipositas.
Methoden: STEP 8 war eine randomisierte, kontrollierte Studie über 68 Wochen bei Erwachsenen in mit einem Body-Mass-Index (BMI) ≥27 kg/m2 und ≥1 gewichtsbedingten Komorbidität oder BMI ≥30 kg/m2, ohne Diabetes. Die Teilnehmer erhielten randomisiert (3:1:3:1) Semaglutid 2,4 mg OW (N=126) oder passendes (matched) Placebo, oder Liraglutid 3,0 mg OD (N=127) oder matched Placebo, mit Lebensstilintervention. Der zugeordnete Behandlungsarm war bekannt, die Zuordnung innerhalb des Arms auf aktive Medikation vs. Placebo erfolgte doppelblind. Endpunkte (Ausgangswert bis Woche 68) waren die %-Veränderung von Körpergewicht (primär); Gewichtsabnahme ≥ 10%, ≥ 15% und ≥ 20% (sekundär) und Veränderung kardiometabolischer Risikofaktoren (sekundär), beurteilt anhand der Schätzung nach Behandlungsleitlinie. Nur bei primären und konfirmatorischen sekundären Endpunkte erfolgte eine Kontrolle der Multiplizität.
Ergebnisse: 338 Erwachsene wurden randomisiert (78,4% Frauen; mittleres Alter 49 Jahre, Körpergewicht 104,5 kg, BMI 37,5 kg/m2). Die mittlere Veränderung des Körpergewichts betrug –15,8% mit Semaglutid vs. –6,4% mit Liraglutid (geschätzter Behandlungsunterschied: –9,4%-Punkte [95% Konfidenzintervall: –12,0; –6,8]; p < 0,001). Größere Anteile der Teilnehmer erreichten eine Gewichtsreduktion ≥ 10%, ≥ 15% und ≥ 20% mit Semaglutid vs. Liraglutid (70,9 vs. 25,6%, 55,6 vs. 12,0%, 38,5 vs. 6,0%; p < 0,001 für alle Odds-Ratios). Semaglutid verbesserte Taillenumfang, HbA1c und C-reaktives Protein vs. Liraglutid (alle p < 0,001, nicht-adjustiert). Gastrointestinale unerwünschte Ereignisse (adverse events, AE) wurden berichtet von 84,1% und 82,7% mit Semaglutid and Liraglutid; die meisten Ereignisse waren leicht/mittelschwer und vorübergehend, bei abnehmender Prävalenz im Verlauf der Zeit. Weniger Patienten beendeten die Behandlung aufgrund von AEs mit Semaglutid im Vergleich zu Liraglutid (3,2 vs. 12,6%).
Schlussfolgerungen: Bei Erwachsenen mit Übergewicht/Adipositas war Semaglutid 2,4 mg OW im Vergleich zu Liraglutid 3,0 mg OD überlegen hinsichtlich einer relevanten Gewichtsabnahme. Kardiometabolische Risikofaktoren wurden ebenfalls verbessert vs. Liraglutid.