Autor:innen:
J. Ratter-Rieck (Düsseldorf, DE)
M. Shi (Neuherberg, DE)
K. Suhre (Doha, QA)
J. Adamski (Neuherberg, DE)
W. Rathmann (Düsseldorf, DE)
B. Thorand (Neuherberg, DE)
M. Roden (Düsseldorf, DE)
A. Peters (Neuherberg, DE)
R. Wang-Sattler (Neuherberg, DE)
C. Herder (Düsseldorf, DE)
Fragestellung: Humane Studien zeigten in der Gesamtheit inverse Assoziationen zwischen den Serum-/Plasma-Konzentrationen des Adipokins Omentin mit Typ-2-Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen. Die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen sind jedoch weitgehend unklar. Um den Zusammenhang zwischen Omentin und systemischen Veränderungen im Stoffwechsel genauer zu untersuchen, analysierten wir deshalb Assoziationen von Omentin-Spiegeln im Serum mit den Konzentrationen zirkulierender Metabolite.
Methodik: Diese Studie basiert auf 1124 Teilnehmenden (Alter: 62-81 Jahre) der populationsbasierten KORA (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) F4 Studie, für die sowohl Omentin-Spiegel (gemessen mit ELISA) als auch Konzentrationen von 121 Metaboliten (gemessen mit LC-MS/MS) im Serum verfügbar waren. Assoziationen zwischen Omentin- und Metabolit-Spiegeln wurden mit multivariablen Regressionsmodellen bestimmt, die schrittweise für potenzielle Einflussfaktoren (Alter, BMI, Adiponektin- und Lipidkonzentrationen, Geschlecht, Lebensstilfaktoren, Medikation, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes-Diagnose) adjustiert wurden. Zusätzlich wurde die Signifikanzgrenze für multiples Testen korrigiert (P-adj=0,05/121 für Metabolite, P-adj=0,05/11 für Metabolit-Ratios).
Ergebnisse: Serum Omentin-Spiegel korrelierten positiv mit multiplen Sphingomyelinen, Phosphatidylcholinen und mittelkettigen Acylcarnitinen (P < P-adj im unadjustierten Modell). Positive Assoziationen mit PC aa C32:1 und C14:1-OH blieben auch nach Adjustierung für alle Einflussfaktoren signifikant (P < P-adj im voll-adjustierten Modell). Omentin-Spiegel waren außerdem negativ mit dem Serin/PC ae C32:2-Verhältnis assoziiert (P < P-adj im voll-adjustierten Modell).
Schlussfolgerungen: Positive Assoziationen von Omentin mit verschiedenen Phosphatidylcholinen und eine starke negative Assoziation mit dem Serin/PC ae C32:2-Verhältnis deuten auf eine Interaktion von Omentin mit dem Fettstoffwechsel hin, die zu einem niedrigeren Risiko für Typ-2-Diabetes beitragen könnten. Weitere mechanistische Studien sind nötig, um zu zeigen, ob Omentin die Insulinsensitivität über systemische Veränderungen im Stoffwechsel beeinflussen kann.