Autor:innen:
G. Greiner (Düsseldorf, DE)
H. Adamczewski (Düsseldorf, DE)
R. Ensenauer (Düsseldorf / Karlsruhe, DE)
T. Fehm (Düsseldorf, DE)
C. Graf (Düsseldorf, DE)
V. Gräfe (Düsseldorf, DE)
R. Hakenberg (Düsseldorf, DE)
T. Hollmann (Münster, DE)
P. Ihle (Köln, DE)
M. Kaltheuner (Düsseldorf, DE)
T. Kerres (Hamburg, DE)
D. Kisielinski (Düsseldorf, DE)
B. Klüppelholz (Düsseldorf, DE)
N. Kothe (Düsseldorf, DE)
O. Kuss (Düsseldorf, DE)
U. Lange (Bochum, DE)
V. Lappe (Köln, DE)
V. Leve (Düsseldorf, DE)
U. Linnenkamp (Düsseldorf, DE)
F. Meyer (Münster, DE)
D. Müller-Bößmann (Bochum, DE)
I. Peponi (Düsseldorf, DE)
M. Peters (Düsseldorf, DE)
V. Ptushkina (Düsseldorf, DE)
K. Römer (Düsseldorf, DE)
A. Römgens (Düsseldorf, DE)
S. Schellhammer (Hamburg, DE)
I. Schmitz-Losem (Leverkusen, DE)
M. Schneider (Düsseldorf, DE)
L. Schumacher (Düsseldorf, DE)
M. Tamayo (Düsseldorf, DE)
A. Viehmann (Düsseldorf, DE)
J. Warth (Düsseldorf, DE)
D. Weber (Düsseldorf, DE)
S. Wilm (Düsseldorf, DE)
G. Projektgruppe und Co-Forschende (Düsseldorf, DE)
A. Icks (Düsseldorf, DE)
Hintergrund:
Gestationsdiabetes (GDM) ist die häufigste Stoffwechselerkrankung während der Schwangerschaft und mit einem höheren Lebenszeitrisiko eines Typ-2-Diabetes mellitus assoziiert. Daher ist eine, den Bedarfen der Frauen gerechte, strukturierte GDM-Nachsorge bedeutsam. Jedoch fehlen Daten, inwiefern von GDM betroffene Frauen leitliniengerecht nachbetreut werden, welche Faktoren assoziiert sind oder wie das Zusammenspiel zwischen den behandelnden Leistungserbringenden funktioniert. Ziel des Projektes „Nachsorge bei Gestationsdiabetes“ (GestDiNa_basic) ist es, mittels eines Mixed-Methods-Ansatzes die Nachsorgesituation umfangreich abzubilden und ein patientinnenzentriertes und effektives Versorgungsmodell abzuleiten.
Methoden:
Erkenntnisse aus quantitativen Daten (Register- und Abrechnungsdaten (GKV und KV)), schriftlichen Befragungen und qualitativen Interviews von Patientinnen und Leistungserbringenden verschiedener Professionen wurden gemeinsam betrachtet und gegenübergestellt. Methoden der deskriptiven, der analytischen Statistik (bspw. binomial logistische Regressionsmodelle) und der qualitativen Forschung (leitfadengestützte Interviews, Kraftfeldanalysen, Expertinnen-Salon) kamen zum Einsatz.
Ergebnisse:
Etwa 40% der Frauen nehmen am postpartalen Screening teil. Positiv assoziiert mit der Teilnahme laut Register- und Abrechnungsdaten sind Insulinbehandlung, Alter, Vorerkrankungen, und Bildungsstatus; negativ assoziiert Migrationshintergrund, Rauchstatus, Laborwerte und BMI. Genannte Gründe zur (Nicht-)Teilnahme waren vielschichtig. Die Befragungen der Leistungserbringenden zeigten neben vielen Gemeinsamkeiten auch deutliche Unterschiede zwischen den Professionen in den jeweiligen Handlungsstandards und Ansichten, bspw. bei den Themen Zuständigkeit, Zusammenarbeit, Umgang mit Nachsorge, Informationsvermittlung und Rahmenbedingungen.
Schlussfolgerung:
Für das (zum Zeitpunkt des Abstracts noch in der Ableitung befindliche) Versorgungsmodell ist neben der Integration der Sichtweisen der verschiedenen involvierten Leistungserbringenden (Diabetologie, Allgemeinmedizin, Gynäkologie, Geburtshilfe/Hebammen, Pädiatrie) insbesondere auch die Patientinnensicht –gewichtet für die Barrieren und Ressourcen innerhalb der Gruppen und in der Interaktion miteinander und unter Berücksichtigung der aktuellen Versorgungssituation– von zentraler Bedeutung.