Mit der Substitutionstherapie steht Medizinern in Deutschland eine Behandlung zur Verfügung, die vielen opioidabhängigen Menschen eine gesundheitliche und soziale Stabilisierung ermöglicht. Derzeit befindet sich jedoch weniger als die Hälfte der geschätzt 200.000 Betroffenen in einer substitutionsgestützten Behandlung. Die aktuelle Versorgungslage gibt Anlass zur Sorge: Substitutionsärzte gehen ohne gesicherte Nachfolge in den Ruhestand, dem gegenüber stehen steigende Patientenzahlen.
Dieser Praxisworkshop richtet sich deshalb an Ärztinnen und Ärzte jeglicher Fachrichtungen sowie alle anderen suchtmedizinisch interessierten Personen, die sich über die opioidgestützte Substitutionstherapie informieren oder auch selbst substituieren möchten. Gemeinsam werden die rechtlichen Grundlagen der Opioidsubstitution erarbeitet, die praktische Umsetzung im Klinik- und Praxisalltag beleuchtet und mit einem besonderen Augenmerk auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit anhand von Fallbeispielen diskutiert. Insbesondere wird dabei auch auf die gegenwärtigen Entwicklungen in der Versorgung opioidbezogener Störungen eingegangen (beide Workshopleiter sind an der Erarbeitung der S3-Leitlinie „Opioidbezogene Störungen“ beteiligt). Ein besonderes suchtmedizinisches Wissen oder Vorerfahrungen in der Substitution werden für die Teilnahme an diesem Workshop nicht vorausgesetzt.
Lehrmethoden: Gruppenarbeit, Falldiskussion