MBCT (mindfulness based cognitive therapy) ist eine achtsamkeitsbasierte Rückfallprophylaxe, die bei wiederkehrenden Depressionen hilfreich ist. Sie ist in den S3-Leitlinien zur Behandlung von rezidivierenden Depressionen aufgenommen und wissenschaftlich evaluiert. MBCT verbindet verhaltenstherapeutische Methoden und achtsamkeitsbasierte Übungen miteinander und lässt sich sowohl in der Gruppe als auch im Einzelsetting anwenden.
Die Referentin stellt zunächst den theoretischen Rahmen und die Struktur des MBCT-Kurses ganz anschaulich vor. Es wird deutlich, dass MBCT direkt am Rückfallrisiko für Depressionen ansetzt und neue Strategien anbietet: Erfahren statt Vermeiden, Körperpräsenz statt Grübeln, Freundlichkeit statt Selbstabwertung. MBCT ermöglicht ein erfahrungsbasiertes Lernen, das die Selbstwirksamkeit und Resilienz stärkt. Es wird auch deutlich, wie ein traumasensitives Vorgehen aussieht, das den Teilnehmenden eine selbstbestimmte Wahlfreiheit vermittelt. Metaphern und Symbole veranschaulichen abstrakte Inhalte und bleiben nachhaltig in Erinnerung.
Die Refentin vermittelt ganz praktisch grundlegende Methoden von MBCT (Body Scan, 3-Minuten-Atemraum, Verhaltenstherapeutische Methoden, Gehmeditation, achtsame Bewegung, Freundlichkeitsmeditation). Nach jeder Übung gibt es Raum für Erfahrungsaustausch und Fragen. Die Referentin weist auf Indikationen und Kontraindikationen für MBCT hin. Entscheidend für die Wirksamkeit von MBCT ist das regelmäßige Üben zu Hause. Es wird deutlich, wie der Aufbau einer stabilen Übungspraxis gelingen kann.
Das Ziel des Workshops ist, MBCT als wirksame Methode in der Behandlung von Depressionen kennen zu lernen und Patienten gezielter empfehlen zu können. Auch einzelne Grundideen und Methoden lassen sich wirksam sowohl im therapeutischen Einzelsetting als auch in der Gruppe anwenden.
Der Workshop richtet sich an Ärzte und Psychotherapeuten. Berufseinsteiger und erfahrene Kollegen sind gleichermaßen willkommen.