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Raum:
Saal A1/2 (Stream/on Demand)
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 02: Psychische Störungen durch psychotrope Substanzen, Verhaltenssüchte, F1
Stream/on Demand
Format:
State-of-the-Art-Symposium
Dauer:
90 Minuten
Besonderheiten:
Q&A-Funktion
17:15 Uhr
Rauchen und Tabakabhängigkeit: steigende Konsumzahlen – was ist unsere Antwort? Bewährtes und Neues in der Tabakentwöhnung
A. Batra (Tübingen, DE)
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Autor:in:
A. Batra (Tübingen, DE)
Seit 2020 ist ein beunruhigender Anstieg der Prävalenzzahlen in allen Altersgruppen zu beobachten – besonders stark ausgeprägt ist diese Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen. Ob dies allein durch die Pandemiebedingungen zu erklären ist oder ob die intensive Bewerbung neuer Produktlinien (E-Zigaretten, Tabakerhitzer u.a.) dafür verantwortlich ist, lässt sich nicht in Detail klären.
Die bisherigen Präventionsstrategien scheinen jedenfalls aktuell nicht zu greifen.
Neben der sozialen Attraktivität des Rauchens sollen insbesondere Grundlagen der Abhängigkeitsentwicklung im psychologischen Sinne dargestellt werden. Moderne Behandlungskonzepte gehen über einen reinen motivationsfördernden Ansatz hinaus und stellen die individuelle Funktionalität des Suchtmittelkonsums in den Mittelpunkt der Behandlungen.
Bereits 2021 haben die auf der AWMF –Plattform (www.awmf.org) verfügbaren S3-Behandlungsleitlinien die Bedeutung von Motivationsstrategien aber insbesondere auch die verhaltenstherapeutischen Techniken benannt, die Inhalt von Einzel- und Gruppenbehandlungen zur Unterstützung des Rauchstopp sein sollten.
Im Zuge der Digitalisierung in der Medizin wurden in wachsender Zahl digitale Gesundheitsanwendungen entwickelt. Auch diese bereichern neben kostenfrei verfügbaren Online-Portalen oder Smartphone-Applikationen die Palette verfügbarer Angebote.
Im Setting „Praxis“ oder „Krankenhaus“ sind Rauchende gut erreichbar.
In Teil 1 dieses State-of-the-Art-Symposiums wird insbesondere auch auf mögliche Motivationsstrategien in diesen Settings eingegangen.
18:00 Uhr
Neurobiologische Grundlagen und medikamentöse Behandlung der Tabakabhängigkeit: ein praxisorientierter Ansatz
T. Rüther (München, DE)
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Autor:in:
T. Rüther (München, DE)
Der zweite Teil des Symposiums widmet sich zunächst den neurobiologischen Grundlagen der Tabakabhängigkeit, wobei besonderes Augenmerk auf die Aspekte gelegt wird, die für den klinischen Alltag und das Patientenverständnis entscheidend sind. Nikotin ist ein Psychotomimetikum und eine Suchtstoff der in vielerlei Hinsicht mit anderen legalen und illegalen Substanzen vergleichbar ist.
Im Anschluss wird die leitliniengerechte medikamentöse Behandlung der Tabakabhängigkeit skizziert. Neben der Erörterung etablierter Therapieansätze bietet der Vortrag auch einen Ausblick auf neuere Entwicklungen in der pharmakologischen Intervention. Ein wichtiger Teil dieser Diskussion ist eine kritische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit neuen Konsumformen von Nikotin wie zum Beispiel E-Zigarette und Tabakerhitzter und deren potentieller Rolle in der Behandlung der Tabakabhängigkeit. Hier zeigen sich auch in Fachkreisen durchaus kontroverse Überzeugungen und Diskussionsrichtungen.
Zum Abschluss wird kurz auf das aufkommende Gebiet der Künstlichen Intelligenz in der Tabakentwöhnung eingegangen. Die Möglichkeiten und Herausforderungen von KI-gestützten Interventionen werden in ihren Grundzügen skizziert.