Kaum ein medizinisches Fach ist so dicht an gesellschaftlichen Stimmungen angesiedelt wie die Psychiatrie und Psychotherapie. Daraus lassen sich eine besondere gesellschaftspolitische Verantwortung aber auch Handlungsmöglichkeiten unseres Faches ableiten. Die Sequenz globaler Krisen der letzten Jahre prägen das Befinden der gesamten Gesellschaft und das Erleben einer ganzen Generation. Hierzu gehören die Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die Inflation genauso wie die immer deutlicher werdenden Folgen des Klimawandels. Dabei spielt das Gefühl der Angst eine herausgehobene Rolle, die die Auswirkungen dieser Veränderungen auf das eigene Leben, auf die soziale Umgebung wie auch auf die natürliche Umwelt betrifft. Eine Folge hieraus ist eine politische und eine soziale Atmosphäre, die von zunehmender Polarisierung geprägt ist. Das Ergebnis ist u. a. das Erstarken von nationalen bis hin zu nationalistischen politischen Bewegungen, die nicht allein auf politische Randgruppen begrenzt scheint und sich besonders auch in sozialen Medien finden lässt. Psychiatrie und Psychotherapie können über diese Zusammenhänge und eigene Handlungsmöglichkeiten aufklären, damit Polarisierung entgegenzuwirken und somit eine wirksame Rolle in der Demokratieförderung einnehmen. Über diese Aufgabe der Psychiatrie und Psychotherapie diskutieren wir mit diesen Gästen: