Die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung erwähnte „Ambulantisierung“ der Medizin ist eine Chance für die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Nur wenn medizinische und psychotherapeutische Interventionen indikationsgerecht und institutionsunabhängig erfolgen, ist der Aufbau ressourcenschonender, patientenzentrierter Versorgungsstrukturen möglich, die auch weiterhin im Rahmen der GKV leistbar sind. Dafür muss aber Bewegung in die starren Strukturen der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung kommen. Das Beharren auf bestehenden Versorgungsstrukturen behindert Innovation.
Die KSV-Psych-Richtlinie ermöglicht für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen und besonderem Hilfebedarf eine multiprofessionelle Versorgung, wie sie in den Leitlinien gefordert wird. Diese zu etablieren ist für die Vertragsärzte und -ärztinnen und Vertragspsychotherapeuten und -psychotherapeutinnen eine enorme Herausforderung. Für das Bewältigen bürokratischer Hürden und die Änderung etablierter Arbeitsgewohnheiten bei nur mäßigem wirtschaftlichem Anreiz bedarf es Enthusiasmus und Gestaltungswillen der Kolleginnen und Kollegen im Sinne der Patientenversorgung.
In diesem Symposium bekommen Sie umfassenden Einblick in 1 Jahr KSVPsych-Versorgung für Erwachsene und hören von der KSVPsych-Entwicklung im Kinder- und Jugendlichen-Bereich. Neben dem Blick in die Praxis soll auch ein Blick in die Klinik und deren ambulante Interventionsmöglichkeiten (PIA, StäB) erfolgen.