Autor:innen:
L. Tscharntke (Köln, DE)
N. Jung (Köln, DE)
F. Hanses (Regensburg, DE)
C. Koll (Köln, DE)
L. Pilgram (Frankfurt, DE)
S. Rieg (Freiburg, DE)
S. Borgmann (Ingolstadt, DE)
S. Nunes de Miranda (Köln, DE)
M. Scherer (Köln, DE)
C. Spinner (München, DE)
M. Rüthrich (Jena, DE)
M. Vehreschild (Frankfurt am Main, DE)
M. von Bergwelt-Baildon (München, DE)
K. Wille (Minden, DE)
U. Merle (Heidelberg, DE)
M. Hower (Dortmund, DE)
K. Rothfuss (Stuttgart, DE)
S. Nadalin (Tübingen, DE)
H. Klinker (Würzburg, DE)
J. Fürst (Erlangen, DE)
I. Greiffendorf (Mönchengladbach, DE)
C. Raichle (Tübingen, DE)
A. Friedrichs (Kiel, DE)
D. Rauschning (Koblenz, DE)
K. de With (Dresden, DE)
L. Eberwein (Leverkusen, DE)
C. Riedel (Pirna, DE)
M. Milovanovic (Flensburg, DE)
M. Worm (Bautzen, DE)
B. Schultheis (Herne, DE)
J. Schubert (Riesa, DE)
M. Bota (Bergedorf, DE)
G. Beutel (Hannover, DE)
T. Glück (Trostberg, DE)
M. Schmid (Singen, DE)
T. Wintermantel (Köln, DE)
H. Peetz (Preetz, DE)
S. Steiner (Limburg, DE)
E. Ribel (Simmern, DE)
H. Schäfer (Völklingen, DE)
J. Vehreschild* (Köln, DE)
M. Stecher* (Köln, DE)
Zielsetzung
International konnte gezeigt werden, dass Infektiolog:innen entscheidend in das initiale Management und die Versorgung von Patient:innen mit einer Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) eingebunden waren. Diese Studie untersucht das Versorgungsangebot sowie die Rolle der Infektiologie in deutschen Krankenhäusern zu Beginn der Pandemie.
Methoden
An deutschen Studienstandorten der Lean European Open Survey on SARS-CoV-2 infected patients (LEOSS) erfolgte eine Umfrage. Krankenhäuser mit Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) wurden als infektiologische Zentren identifiziert und das Versorgungsangebot sowie die Einbindung von Infektiolog:innen in infektiologischen und nicht-infektiologischen Krankenhäusern verglichen. In einem multivariablen Regressionsmodell wurde der Einfluss dieses Versorgungsangebotes auf die Mortalität von COVID-19-Patient:innen der LEOSS-Kohorte analysiert.
Ergebnisse
An der Studie nahmen 40 Krankenhäuser, darunter 35% (14/40) infektiologische Zentren, teil. In diesen waren häufiger klinisch-infektiologische Versorgungsstrukturen etabliert und Infektiolog:innen immer in das Pandemiemanagement sowie die Versorgung von COVID-19-Patient:innen eingebunden (Abbildung A1). Insgesamt erfolgte in 68% (27/40) der Krankenhäuser eine Einbindung in den Krisenstab (Abbildung A2), in 78% (31/40) in die Versorgung im normalstationären- sowie in 80% (28/35) im intensivstationären-Bereich. Im Regressionsmodell zeigte sich, dass COVID-19-Patient:innen in infektiologischen Zentren ein geringeres Mortalitätsrisiko (OR: 0,61 (0,40-0,93), p=0,021) im Vergleich zu denen aus nicht-infektiologischen Zentren hatten (Tabelle A1).
Schlussfolgerung
Infektiolog:innen übernahmen im Pandemiemanagement und in der stationären Versorgung eine entscheidende Rolle. Die Ergebnisse bieten wichtige Anhaltspunkte für gesundheitspolitische und versorgungsrelevante Entscheidungen.