Autor:innen:
M. Arndt (Magdeburg, DE)
H. Lippert (Magdeburg, DE)
R. Croner (Magdeburg, DE)
F. Meyer (Magdeburg, DE)
R. Otto (Magdeburg, DE)
K. Ridwelski (Magdeburg, DE)
Ziel: Vergl. Analyse v. konvent. Resektionen (nMVR) & MVR im Hinblick auf frühpostop. & Langzeit-onkol. Ergebnisse incl. Einfl.-Faktoren d. Gesamtüberlebens auch bei „matched-pair“-Analyse (MPA) - Design: prospektive Multicenter-Observationsstudie.
Methode: Es wurden die Daten (Patient, Diagnose [Tu-Befund], Therapie, Demografie) v. 25.321 Pat. aus 364 Kliniken ausgewertet, die in einem def. Zeitraum mit einem KRK (UICC I-III) operiert worden waren. Als MVR wurde die (partielle) Resektion d. Tu-tragenden Organs in Kombination mit der Resektion von adhärenten Nachbarorganen oder -geweben gewertet.
Ergebnisse: Von 2008-2015 betrug die Rate an MVR beim Kolon-CA 9,9% (n=1.551), beim Rektum-CA 10,6% (n=1.027). Männer erkrankten häufiger (Kolon-CA 53,4%; Rektum-CA 62,0%), hingegen war der Anteil d. Frauen in beiden MVR-Gruppen erhöht (53,6%; 55,2%; Wertepaare in zuvor genannter Reihenfolge). Am häufigsten wurde ein weiteres Organ reseziert (75,6%; 63,7%).
Innerhalb d. MVR-Gruppen kam es zur Steigerung von intra- (5,8%; 12,1%) & postop. chir. Komplikationen (30,8%; 36,4%). Wundinfektionen (Kolon-CA: 7,1%) & Anast.-Insuffizienzen (Rektum-CA: 8,3%) traten postop. nach MVR am häufigsten auf. Ebenfalls wurden erhöhte Morbiditätsraten d. MVR-Gruppen berechnet (43,7%; 47,2%). Die Hospitalletalität betrug bei MVR 4,9% (Kolon-CA) bzw. 3,8% (Rektum-CA) & war im Vergleich zur nMVR signif. erhöht (jeweils p < 0,001). Nach MPA wurden für beide Tu-Entitäten die signif. erhöhten Raten d. Morbidität bei MVR (Kolon-CA: 42,9% vs. 34,3% / Rektum-CA: 46,3% vs. 37,2%; jeweils p < 0,001) bestätigt. Die Hospitalletalitäten waren bei MVR d. Kolon-CA weiterhin erhöht, die Unterschiede erreichten jedoch nicht das Signif.-Niveau (4,8% vs. 3,7%; p=0,084). Bei MVR d. Rektum-CA wurde die signif. Erhöhg. d. Hospitalletalität bestätigt (3,4% vs. 3,0%; p=0,005). In der MVR-Gruppe betrug die 5-JÜR beim Kolon-CA 53,9% (nMVR: 69,5%; p < 0,001), beim Rektum-CA 56,8% (nMVR: 69,4%; p < 0,001). Der Vergleich einzelner T-Stadien (MVR vs. nMVR) zeigte keine signif. Unterschiede d. Überlebens (p < 0,05). Beim Vergleich d. 5-JÜR konnte nach MPA ein signif. Unterschied bei den pT4-CA des Kolons ermittelt werden (40,6% vs. 50,2%; p=0,017). Hingegen waren die Lokalrezidivraten nach MVR nicht signifikant unterschiedlich (7,0%; 5,8%; jeweils p > 0,05). Gemeins. Risikofaktor beider Tu-Arten waren das fortgeschr. Alter (> 79 Jahre), pT-Stadium, Geschlecht & die Morbidität (jeweils HR > 1; p < 0,05).
Schlussfolgerung: Multivisz. Resektionen ermöglichen die Kuration durch R0-Resektion mit adäqu. Langzeitüberleben. Bei Kolon- bzw. Rektum-CA sind die MVR mit tendenziell red. 5-JÜR verknüpft (signif. nur pT4-Kolon-CA in MPA), basierend auf einer signif. Steigerung d. Morbiditätsraten bei beiden Tu-Entitäten. In den Gesamtdaten wurden signif. Steigerungen d. Hospitalitätsraten bei MVR eruiert. Nach MPA sind die Raten bei MVR weiterhin erhöht, erreichen jedoch allein beim Rektum-CA das Signif.-Niveau