Zielgruppe:
Ärzte, Psychologen und Physiotherapeuten
Ziele: Dieser Kurs soll den aktuellen Stand des Wissens über Rückenschmerzen aus interdisziplinärer Sicht darlegen und praxisnah vermitteln, sodass die Teilnehmer danach in der Lage sind, diese in ihrem Berufsalltag umzusetzen.
Rückenschmerzen sind unverändert ein erstrangiges sozial-medizinisches Problem; sie verursachen hohe Kosten und sind bei den Patienten häufig mit anhaltenden Beeinträchtigungen und sozialmedizinischen Konsequenzen verbunden.
Die Diagnostik und Entscheidungsfindung für das therapeutische Procedere sind bei Rückenschmerzen aufgrund der sehr heterogenen Verursachung schwierig, was sowohl für Behandler wie auch Patienten zu einer erheblichen Verunsicherung führen kann.
Die Vermittlung der Inhalte orientiert sich an den Ergebnissen der 2. Auflage der Nat. Versorgungsleitlinie „Kreuzschmerz" (2017), diskutiert aber auch kritisch die Möglichkeiten und Grenzen der aktuellen Empfehlungen.
So sinnvoll die Unterscheidung in spezifische und nicht-spezifische Verursachung auch sein mag, trägt sie doch zusätzlich zur Verunsicherung bei (Mallwitz).
Die Beteiligung psycho-sozialer Faktoren vereinfacht die Angelegenheit nicht. Rückenschmerzen sind keine genuine psychosomatische Erkrankung, jedoch wird sowohl das Verhalten als auch das Erleben der Patienten durch kognitive Faktoren, wie z.B. Katastrophisieren, Schmerzerwartungen, Krankheits- und Bewegungs-bezogene Ängste in erheblicher Weise moduliert (Pfingsten).
Die Röntgenaufnahmen sollen bei nicht-spezifischen Rückenschmerzen nur dann durchgeführt werden, wenn Hinweise auf ernsthafte Erkrankungen vorliegen. Neben der Diskussion um die Indikation zu bildgebenden Verfahren werden in diesem Beitrag die zu erwartenden Befunde an der Wirbelsäule in Schnittbilduntersuchungen (MRT/CT) und konventionelles Röntgen vorgestellt (Reichardt).
Die NVL rät vom Einsatz von Nerven-Blockaden und Infiltrationen ab. Klinisch scheinen sie aber zumindest bei einer kleinen Patientengruppe eine Rolle zu spielen. Mögliche Voraussetzungen, Indikationen, insbesondere aber auch Einschränkungen und Grenzen der typischen Verfahren werden vorgestellt und kritisch diskutiert (Mallwitz).
Dieser Kurs richtet sich an Ärzte, Psychologen und Physiotherapeuten und soll den aktuellen Stand des Wissens über Rückenschmerzen aus interdisziplinärer Sicht darlegen und praxisnah vermitteln, sodass die Teilnehmer danach in der Lage sind, diese in ihrem Berufsalltag umzusetzen.