Vorträge / Beschreibung:
Traumatisierung auf (1). Diese frühen Missbrauchserlebnisse
werden als Risikofaktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung von chronischen Schmerzen
diskutiert (2). Die Komorbidität von chronischem Schmerz mit Depression und auch
chronischer Depression ist hoch (3). Langjährig chronifizierte Schmerzpatienten zeigen oft
eine veränderte Interaktionsgestaltung. Ähnlich wie chronisch depressive Patienten sind sie
sich der Effekte des eigenen Verhaltens auf das Gegenüber nicht bewusst und erleben sich
als interpersonell unwirksam. Die Unfähigkeit interpersonelle Probleme zu lösen und zielführend
zu handeln, führt zu starker psychischer Belastung und oft zu Resignation. CBASP
ist ein von Prof. James McCullough (4) entwickeltes Behandlungsverfahren. Das zugrunde
liegende Ätiologiemodell fokussiert auf einen Zusammenhang zwischen frühen Missbrauchserfahrungen
und einer hieraus resultierenden Störung der Person-Umweltinteraktion.
Es kommt zu Defiziten der kognitiven, emotionalen und sozialen Fertigkeiten, so dass
Entwicklungsaufgaben und Lebensbelastungen nicht adäquat bewältigt werden können.
CBASP fokussiert einerseits auf die Vermittlung der Situationsanalyse und ein sich daran
anschließendes Verhaltenstraining, in welchem das Zielverhalten in Rollenspielen eingeübt
wird. Die Situationsanalyse fördert die mentale Fähigkeit formal-operatorisch zu denken
und zu handeln und hilft dem Patienten eine kausale Beziehung zwischen seinen Verhaltens-
und Denkmustern und den Konsequenzen seines Verhaltens herzustellen. Wichtiges
Element ist hierbei die Einordnung des eigenen Verhaltens im Kiesler-Kreis-Modell. In seinen
Einzelschritten stärkt dieses Training darüber hinaus die perzeptiven und interpretativen
Leistungen, die Fähigkeit zur Reflexion des eigenen verbalen und nonverbalen Verhaltens,
sowie den Erwerb von Steuerungskompetenz durch die Kontrastierung des habituellen dysfunktionalen
Verhaltens gegen das gewünschte Zielverhalten. Ein zweiter Schwerpunkt der
CBASP-Therapie liegt auf der adaptierten Rolle des Therapeuten. Um korrigierende Beziehungserfahrungen
zu fördern, werden frühe Prägungen erhoben und sich daraus ergebende
Übertragungshypothesen formuliert. Der Therapeut bringt sich auf disziplinierte, verantwortungsvolle
Weise persönlich (Disciplined Personal Involvement) in die therapeutische
Beziehung ein, um so die Patienten zu befähigen, zwischen alten Beziehungserwartungen
und dem Verhalten des Therapeuten bzw. anderer Personen zu unterscheiden (Interpersonal
Discrimination Exercise). Im Workshop werden alle wesentlichen CBASP Elemente vorgestellt.
Der Fokus liegt dabei auf dem Training der Verhaltens- und Steuerungskompetenz mit
Hilfe des Kiesler-Kreis-Modells und den speziellen Situationsanalysen.
Zielgruppe: Psychologen, Ärzte und Pflegepersonal
Ziele: Sensibilisierung für den Zusammenhang zwischen Traumatisierung, Schmerz und
Depression. Erwerb von Grundkenntnissen (Was ist CBASP?). Interaktionsgestaltung mit
Hilfe des Kiesler-Kreis-Modells.