Autor:innen:
A. Dieterich (Göttingen, DE)
U. Yavuz (Göttingen, DE)
A. Nordez (Nantes, FR)
D. Falla (Birmingham, GB)
J. Erlenwein (Göttingen, DE)
F. Petzke (Göttingen, DE)
Hintergrund: Chronische Nackenschmerzen sind weit verbreitet. Subjektive Nackensteifigkeit und Verspannungen sind typische Symptome. Unklar ist wie objektiv messbare Muskelspannung in der Nackenstreckmuskulatur verteilt ist. Ultraschallbasierte Scherwellenelastografie erlaubt nicht-invasive Messungen der Muskelspannung/-steifigkeit einzelner Nackenstreckmuskeln während Entspannung und Aktivität.
Forschungsziel: Vergleich der Muskelspannung von Trapez, Splenius capitis, Semispinalis capitis, Semispinalis cervicis und Multifidus zwischen Probandinnen mit chronischem Nackenschmerz (>6Monate) und Kontrollprobandinnen während graduell ansteigender isometrischer Nackenextension im Sitzen in einem Nackenkraft-Messgerät.
Methoden: An 22 Probandinnen mit chronischem Nackenschmerz und 18 Kontrollprobandinnen wurde mit Ultraschall-Scherwellenelastografie die Scherwellengeschwindigkeit (ein Maß für Steife) der Nackenextensoren während entspanntem Sitzen und isometrischem Druck (1,2 kg, 2,5 kg, 3,7 kg und 5 kg) in Nackenextension gemessen. Die Scherwellengeschwindigkeit einzelner, muskeltypischer Regionen wurde computergestützt ausgelesen und zum Vergleich zwischen Individuen im Verhältnis zum Grand Mean der Spannungen im entspannten Sitz normalisiert. Gruppenunterschiede in den Muskelspannungen wurden mit Mann-Whitney-U Tests ermittelt. Die Spearman Korrelation der Scherwellengeschwindigkeit jedes Nackenextensors mit aktueller Nackenextensionskraft wurde bestimmt.
Resultate: Bei gleicher Nackenmuskelkraft (p=0,442-0,978, kraftstufenabhängig) zeigte die Nackenschmerzgruppe weniger aktive Muskelspannung in allen Nackenextensoren außer dem Trapezius, signifikant bei Semispinalis cervicis, p=0,019 im entspannten Sitz,