Beschreibung:
Beschreibung: Angst vor Schmerzen, körperlicher Aktivität und Schädigung bzw. Beeinträchtigung
treten bei Schmerzpatienten häufig auf. Das Erleben von Angst spielt eine
bedeutsame Rolle bei der schmerzbedingten Belastung, Behinderung und Schmerzchronifizierung.
In diesem Zusammenhang haben sich v.a. der Denkstil des Katastrophisierens
und das Angst-Vermeidungs-Verhalten (fear-avoidance) als wichtige schmerzpsychotherapeutische
Ansatzpunkte erwiesen (Holroyd, Drew, Cottrell, Romanek & Heh, 2007; Vlaeyen
& Linton, 2000).
Überzeugungen über den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Rückenschmerzen,
sog. Angst-Vermeidungs-Einstellungen (fear-avoidance-beliefs), führen zur
angstmotivierten Vermeidung eines normalen Bewegungsverhaltens und stellen somit
einen wesentlichen Risikofaktor für die Chronifizierung von Rückenschmerzen dar.
Patienten mit hohen fear-avoidance-beliefs weisen eine stärkere schmerzbedingte funktionelle
Beeinträchtigung auf. Die Reduzierung von fear-avoidance-beliefs ist ein guter
Prädiktor für den Therapieerfolg (Leeuw et al., 2007).
Bei Kopfschmerzen können Erwartungsängste zu ungünstigen Verhaltensweisen (z.B.
fortschreitende Vermeidung von Aktivitäten, übermäßige Medikamenteneinnahme)
und im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeiung zur tatsächlichen Auslösung von
Kopfschmerzen führen. Die oftmals noch propagierte Empfehlung einer generellen Vermeidung
potentieller Trigger kann die Lebensqualität und den Handlungsspielraum der
Betroffenen stark einschränken, eine zunehmende Reizsensibilisierung begünstigen sowie
Erwartungsängste verstärken und aufrechterhalten. Stattdessen können spezifische
Bewältigungsstrategien im Umgang mit Triggern vermittelt werden (Martin, 2010).
Bei der Behandlung von Schmerzpatienten ist daher die Exploration und hinreichende
Berücksichtigung schmerzbezogener Ängste unerlässlich. Der Schwerpunkt des Workshops
liegt auf der praxisnahen Vermittlung kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierter
Interventionen bei Rücken- und Kopfschmerzen. Anhand konkreter Fallbeispiele sollen
das praktische Vorgehen veranschaulicht und Besonderheiten wie auch Schwierigkeiten
bei der Durchführung diskutiert werden.Zielgruppe:
alle an der Behandlung chronischer Schmerzpatienten beteiligten Berufsgruppen
Ziele:
Vermittlung von Kenntnissen zur Rolle schmerzbezogener Ängste bei der Verstärkung und Aufrechterhaltung von Rücken- und Kopfschmerzen
Kennenlernen und praktische Anwendung diagnostischer Verfahren
Vermittlung spezifischer kognitiv-verhaltenstherapeutischer Interventionen bei der Behandlung dieser Patientengruppen
Angst vor Schmerzen, körperlicher Aktivität und Schädigung bzw. Beeinträchtigung treten bei Schmerzpatienten häufig auf. Das Erleben von Angst spielt eine bedeutsame Rolle bei der schmerzbedingten Belastung, Behinderung und Schmerzchronifizierung. In diesem Zusammenhang haben sich v.a. der Denkstil des Katastrophisierens und das Angst-Vermeidungs-Verhalten (fear-avoidance) als wichtige schmerzpsychotherapeutische Ansatzpunkte erwiesen (Holroyd, Drew, Cottrell, Romanek & Heh, 2007; Vlaeyen & Linton, 2000).
Überzeugungen über den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Rücken-schmerzen, sog. Angst-Vermeidungs-Einstellungen (fear-avoidance-beliefs), führen zur angstmotivierten Vermeidung eines normalen Bewegungsverhaltens und stellen somit einen wesentlichen Risikofaktor für die Chronifizierung von Rückenschmerzen dar. Patienten mit hohen fear-avoidance-beliefs weisen eine stärkere schmerzbedingte funktionelle Beeinträchtigung auf. Die Reduzierung von fear-avoidance-beliefs ist ein guter Prädiktor für den Therapieerfolg (Leeuw et al., 2007).
Bei Kopfschmerzen können Erwartungsängste zu ungünstigen Verhaltensweisen (z.B. fortschreitende Vermeidung von Aktivitäten, übermäßige Medikamenteneinnahme) und im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeiung zur tatsächlichen Auslösung von Kopfschmerzen führen. Die oftmals noch propagierte Empfehlung einer generellen Vermeidung potentieller Trigger kann die Lebensqualität und den Handlungsspielraum der Betroffenen stark einschränken, eine zunehmende Reizsensibilisierung begünstigen sowie Erwartungsängste verstärken und aufrechterhalten. Stattdessen können spezifische Bewältigungsstrategien im Umgang mit Triggern vermittelt werden (Martin, 2010).
Bei der Behandlung von Schmerzpatienten ist daher die Exploration und hinreichende Berücksichtigung schmerzbezogener Ängste unerlässlich. Der Schwerpunkt des Workshops liegt auf der praxisnahen Vermittlung kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierter Interventionen bei Rücken- und Kopfschmerzen. Anhand konkreter Fallbeispiele sollen das praktische Vorgehen veranschaulicht und Besonderheiten wie auch Schwierigkeiten bei der Durchführung diskutiert werden.
Holroyd, K. A., Drew, J. B., Cottrell, C. K., Romanek, K. M. & Heh, V. (2007). Impaired functioning and quality of life in severe migraine: the role of catastrophizing and associated symptoms. Cephalalgia, 27(10), 1156-1165.
Leeuw, M., Goossens, M. E., Linton, S. J., Crombez, G., Boersma, K. & Vlaeyen, J. W. (2007). The fear-avoidance model of musculoskeletal pain: current state of scientific evidence. J Behav Med, 30(1), 77-94.
Martin, P. R. (2010). Managing headache triggers: think 'coping' not 'avoidance'. Cephalalgia, 30(5), 634-637.
Vlaeyen, J. W. & Linton, S. J. (2000). Fear-avoidance and its consequences in chronic musculoskeletal pain: a state of the art. Pain, 85(3), 317-332.