Akuter Kopfschmerz (KS) mit Fokalneurologie ist eine ‚red flag‘ für ein cerebrovaskuläres Ereignis, sei es blutungs- oder ischämisch bedingt. KS-Charakteristik, -Intensität und –Lokalisation variieren und sind in der Akutsituation zur anamnestischen, differentialdiagnostischen Abgrenzug hilfreich (u.a. akutes vasokonstriktorisches Syndrom, SAB, Blutung, Thrombose, Posterior Infarkt). In der stationären Schlaganfallbehandlungr können s pezielle Lagerungstechniken (LIN; Lagerung in Neutrakstellung), die von der Pflege durchgeführt werden, und eine geziehlte Decubitus-Prophylaxe schmerzpräventiv wirksam sein. Schmerzhafte Komplikationen im Verlauf (u.a.zunehmende Spastik, Kontrakturen, Myositis ossificans, Schulterschmerz, ) machen ergänzende funktionstherapeutische Maßnahmen erforderlich. „Ein Fall für drei“: den Arzt, die Pflege und die Funktionstherapie.
10:30 Uhr
Akuter Kopfschmerz bei cerebrovaskulärem Notfall
T. Kraya (Halle)
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T. Kraya (Halle)
Kopfschmerzen in Zusammenhang mit einem Schlaganfall sind in Deutschland bisher nicht ausreichend untersucht. Nach bisheriger Datenlage handelt es sich um ein häufiges Symptom, welches allerdings aufgrund der anderen Symptome des Schlaganfalls in der Hintergrund rückt. Kopfschmerzen beim Schlaganfall sind als symptomatischer Kopfschmerz (IHS 6.1-6.2) zu klassifizieren. Im Rahmen einer multizentrischen Studie die von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) unterstützt wurde, erfolgte eine Befragung von Schlaganfallpatienten zu Kopfschmerzen an Tag 1 - 3 nach Schlaganfall mittels Fragebogen sowie zusätzliche Verlaufs-Erhebungen mittels Fragebogen nach 3, 6 und 12 Monaten. Weiterhin wurden vorbestehende (primäre) Kopfschmerzen erfasst. Im Rahmen des Vortrages wird das klinische Spektrum, der Verlauf sowie die aktuelle Studienlage zum Thema vorgestellt. Zudem erfolgt eine Präsentation der ersten Ergebnisse der multizentrischen Studie zum akuten Kopfschmerzen, aber auch zum Auftreten von Kopfschmerzen im Verlauf und den relevanten Risikofaktoren.
11:00 Uhr
Das 'LIN-Konzept' (Lagerung in Neutralstellung) zur Schmerzprävention bei Schlaganfall
P. Wolf (Bad Neustadt)
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P. Wolf (Bad Neustadt)
Die Lagerung in Neutralstellung (LIN) nach Heidrun Pickenbrock ermöglicht eine evidenzbasierte, individuelle Positionierung von schwerstbetroffenen Patienten nach einem Schlaganfall. Neben den bekannten Zielen der Positionierung hat eine Studie gezeigt (Ärzteblatt 16.01.15), dass LIN im Vergleich zu herkömmlichen Lagerungen die funktionstherapeutischen Ansätze supportiv ergänzt. Die Lagerungstechnik nimmt über die Befindlichkeit positiven Einfluß auf das Schmerzerleben.
11:30 Uhr
Funktionstherapeutisches Schmerzmanagement in der Neurorehabilitation des Schlaganfalls
T. Brendel (Bad Neustadt0)
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T. Brendel (Bad Neustadt0)
Es wird über die Besonderheiten der Neurorehabilitation Schlaganfall assoziierter Schmerzen berichtet. Es wird die Evidenzlage spezifischer Behandlungsoptionen dargestellt und ein Überblick über die schmerz-fokusierten funktionstherapeutischen Möglichkeiten gegeben.