Migräne ist ein komplexes Krankheitsbild, welches als multifaktoriell bedingt angesehen werden kann. So haben sowohl physiologische als auch psychologische Prozesse ihren Anteil an der Entstehung und Aufrechterhaltung. Diese wirken allerdings nicht unabhängig voneinander auf die Migräne, sondern beeinflussen sich wechselseitig. Dies bedeutet für das therapeutische Vorgehen, dass physiologische und psychologische Verfahren am besten in Kombination angewendet werden sollten, um therapeutisch gut und langfristig wirksame Effekte zu erzielen. Hier sollten Arzt, Psychologe und Patient miteinander gemeinsam entscheiden, welches Vorgehen gewählt werden sollte.
In dem Symposium werden zunächst psychologische Mechanismen vorgestellt, die bei Migränepatienten von Bedeutung sind. Gibt es spezifisch veränderte Aufmerksamkeitsprozesse? Achten Patienten zu stark auf bestimmte Auslöser und überschätzen dadurch deren Einfluss? Es wird dargestellt, wie sich das Wissen um diese psychologischen Mechanismen auch therapeutisch nutzen lässt.
Neben diesen psychologisch relevanten Mechanismen spielen auch Umweltfaktoren eine nicht außer Acht zu lassende Rolle. Ein häufig berichtetes Phänomen ist die Wetterfühligkeit von Migränepatienten. Dies ist therapeutisch insofern interessant, da das Wetter wie viele andere Umweltfaktoren auch nicht direkt der Kontrolle durch Patient und Therapeut unterliegen. Es werden Daten vorgestellt, inwiefern externe Umweltfaktoren und psychologische Mechanismen mit Migräneattacken zusammenhängen und wie man diese therapeutisch angehen kann.