Der Einsatz von Kunst in der Schmerztherapie ist häufig ein Teil eines multimodalen Konzeptes. In den letzten Jahren haben sich hier eine Reihe von neuen Erkenntnissen ergeben, die bereits erste Einblicke in Wirkungen von Kunst und praktische Einsatzmöglichkeiten aufzeigen.
Im ersten Vortrag (C. Maihöfner) wird gezeigt, welche neurobiologischen Mechanismen bei der Wahrnehmung von Kunst eine Rolle spielen. Die strukturelle und funktionelle Architektur unseres Gehirns ist dabei die Grundlage für unser künstlerisches Gestalten und unser ästhetisches Empfinden. Es werden Studienergebnisse präsentiert, die zeigen, dass u.a. die Resilienz durch Kunst gesteigert werden kann.
Der zweite Beitrag wird gemeinsam von Reinhild Gerum (Bildende Künstlerin) und M. Marziniak referiert. Es werden Bilder und Zeichnungen vorgestellt sowie eine kurze Krankheitsbiographie der jeweiligen Patienten, die während einer dreiwöchigen stationären multimodalen Schmerztherapie entstanden sind. Patienten, die wenig berichten können oder wollen, gelingt es erstaunlich gut, in Ihren Bildern die Sorgen, Ängste und ihr Leid zu visualisieren.
Im dritten Vortrag von U. Zimmer (Diplomkunsttherapeutin) und G. Gossrau werden abschliessend die Möglichkeiten der Kunsttherapie in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Schmerzen dargestellt. Im Fokus stehen Verhaltensbeobachtung und Ressourcengewinnung einzelner Patienten während der Therapie. Die Möglichkeiten der Kunsttherapie im Kontext eines interdisziplinären Therapieprogrammes werden bewertet.
Der Zuhörer kann in diesem Symposium damit die grundlegenden Mechanismen und Anwendungsgebiete von Kunst in der Schmerzmedizin lernen. Es werden darüber hinaus therapeutische Möglichkeiten aufgezeigt, die auf diesen Erkenntnissen basieren.