Die konzeptionell bestimmte, interdisziplinäre und berufsgruppen-übergrei¬fende Ausrich-tung der Multimodalen Schmerztherapie (MMST) wird dem Gedanken eines bio-psychos-sozialen Verständnisses von Schmerz am besten gerecht. Gleichwohl gibt es bzgl. Kon-zeption, Durchführung und Abrechnung weiterhin mehrere „Baustellen“, die aktuell Ge-genstand intensiver Diskussion sind.
Die Indikation zur MMST wird in den für Schmerzerkrankungen relevanten Leitlinien durchwegs als Therapieform empfohlen. Gleichwohl sind weder eine chronische Schmerzerkrankung noch die medizinische Erfordernis multimodaler Therapie für sich genommen ein allgemein akzeptierter Grund für eine Therapie-Intensivierung oder gar einen Sektorenwechsel. Hier ändert sich das Bild nur in kleinen Schritten.
Schmerz wurde bereits früh als ein Kardinalsymptom der Inflammation beschrieben. Neben der lokalen Aktivierung von Nozizeptoren können Entzündungsmediatoren wie pro-inflammatorische Zytokine auch zu einer zentralen Sensibilisierung und somit zu einer Hyperalgesie beitragen. Zytokine sind nicht nur „Key Player“ in der lokalen und systemischen Immunregulation, sondern können über neurale und humorale Kommunikationswege auch das Zentrale Nervensystem (ZNS) erreichen. Die resultierenden unspezifischen Krankheitssymptome wie Müdigkeit, gedrückte Stimmung und erhöhte Schmerzempfindlichkeit werden unter dem Begriff des Sickness Behavior zusammengefasst und wurden vermutlich von jedem schon einmal während eines grippalen Infektes erlebt. Bei solchen akuten systemischen Entzündungen wird das Sickness Behavior als eine adaptive Reaktion betrachtet, die zu einem Schonverhalten führt. Im Falle einer chronischen Entzündung können jedoch die Symptome des Sickness Behaviors selbst einen Krankheitswert erhalten. Neben Schmerz als einem zentralen Element des Sickness Behaviors können auch Depressivität, Fatigue oder leichte kognitive Beeinträchtigungen auftreten, welche im Kontext von Schmerzerkrankungen gehäuft beobachtet werden.
Im Rahmen des Symposiums sollen systemische Entzündungsprozesse sowie die Neuro-Immun-Kommunikation als pathophysiologische Komponenten bei chronisch-entzündlichen (Schmerz-) Erkrankungen sowie bei funktionellen Schmerzsyndromen diskutiert werden. Hierzu wird Herr Prof. Engler zunächst in das Konzept des Sickness Behaviors einführen und die Kommunikationswege zwischen dem Immunsystem und dem ZNS darstellen. Im Anschluss wird Prof. Benson humanexperimentelle und klinische Befunde zu Schmerz und Depression im Kontext systemischer Entzündungsprozesse vorstellen. Abschließend wird Prof. Straub am Beispiel rheumatischer und chronisch-entzündlicher Darm-Erkrankungen erläutern, wie eine veränderte Kommunikation zwischen dem ZNS, dem neuroendokrinen und dem Immunsystem zur (Schmerz-) Symptomatik beiträgt und welche therapeutischen Ansätze aus diesen Befunden ableitet werden können. Zusammenfassend soll das Symposium den Zuhörerinnen und Zuhörern unter grundlagenorientierter und klinischer Perspektive vermitteln, wie systemische Entzündungsprozesse zur Schmerzsymptomatik und weiteren Symptomen des Sickness Behaviors beitragen.
Im Rahmen dieses Symposiums wird das Phänomen von Suchtverhalten und Nutzung legaler und illegaler Substanzen bei primären Kopfschmerzen auf der Basis der aktuellen Literatur und eigener Studienergebnissen aus der Perspektive des schmerztherapeutisch tätigen Psychiaters und Neurologen beleuchtet.
Nach einer psychiatrischen Einführung mit Vorstellung aktueller suchtmedizinischer Konzepte und Therapieansätze mit besonderem Fokus auf die Schmerztherapie werden in den folgenden 2 Vorträgen Details zur Nutzung von legalen und die illegalen Substanzen bei Patienten mit primären Kopfschmerzen vertieft.
Einen Schwerpunkt stellt krankheitsassoziiertes Suchtverhalten dar, wie es vor allem beim Clusterkopfschmerz mit intensiverem Konsum von Koffein, Alkohol, Nikotin und teils auch illegalen Substanzen zu finden ist. Hier wird eine gemeinsam zugrundeliegende Pathophysiologie von Suchtverhalten und Kopfschmerz und Implikationen für die Therapie diskutiert. Dies ist u.a. ein erhöhtes Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen bei Patienten mit Clusterkopfschmerz, welches die Therapie mit Triptanen limitieren kann. Zudem werden auch mögliche Parallelen zum Übergebrauch von Schmerzmitteln gezogen.
Ein eng damit verbundener weiterer Schwerpunkt ist der therapeutische Einsatz von legalen (wie Koffein bei der Migräne) und illegalen Substanzen (wie Halluzinogenen beim Clusterkopfschmerz) bei primären Kopfschmerzen.
Den dritten Schwerpunkt stellt der Aspekt der Triggerung durch Substanzen wie Alkohol bei Migräne und Clusterkopfschmerz dar.
Dieses Symposium richtet sich an schmerztherapeutisch tägige Kliniker und Psychologen als auch wissenschaftlich tätige Kollegen.
In diesem Symposium sollen Ätiologien und klinische Konsequenzen der Schmerzübertragung bzw. Schmerzprojektion diskutiert werden, sowie deren Bedeutungen auf unterschiedlicher Ebene (Kopf-Halsbereich, cerviko-thorakaler Bereich und viszeraler Bereich) betrachtet werden.
Herr Prof. Meßlinger wird im ersten Teil des Symposiums über Schmerzprojektion und Schmerzübertragung im Kopf- und Halsbereich berichten, die Unterschiede erklären und dabei experimentelle Belege für diese beiden Möglichkeiten anführen. Dabei sollen Hypothesen zur peripheren und zentralen Sensibilisierung angesprochen werden, die dabei helfen können, Phänomene wie wechselnde Schmerzlokalisation, Druckschmerzempfindlichkeit und Allodynie bei primären Kopfschmerzerkrankungen zu erklären.
Im zweiten Vortrag wird Frau Prof. Mechsner über die Komplexität von Beckenschmerzen berichten. Hier wird sie auf viscerale, somatische, neuropathische sowie muskulofasciale Schmerzen eingehen. Diese Schmerzphänomene werden am Beispiel der Endometriose demonstriert und mit experimentellen Daten belegt. Weiterhin sollen die Mechanismen der peripheren und zentralen Sensitivierung erläutert werden, die insbesondere wichtig sind, um die Symptomatik bei Patientinnen mit Endometriose zu verstehen.
Im letzten Teil wird Frau Forstenpointner den klinischen Fall einer 69 jährigen Patientin mit postzosterischer Neuralgie (Th3) vorstellen, welche eine Schmerzübertragung durch mechanische Stimulation des Ohrläppchens auf das vom Zoster betroffene Areal berichtet. Diese subjektive Angabe konnte sowohl in der Quantitativen Sensorischen Testung als auch in der funktionellen MRT Bildgebung demonstriert werden.
Aufgrund des breit angelegten Themenbereiches richtet sich das Symposium damit sowohl an Kliniker als auch an Wissenschaftler, die sich näher mit der Rolle der Schmerzprojektion oder –übertragung beschäftigen möchten.
Akute und chronische viszerale Schmerzen haben eine hohe Relevanz in vielen klinischen Bereichen, sind jedoch im Vergleich zu somatischen Schmerzen weit weniger gut untersucht. Parallel dazu bieten Forschungsarbeiten zur Gehirn-Darm-Achse und damit assoziierten Störungsbildern wie das Reizdarmsyndrom faszinierende, translationale Forschungsperspektiven, deren Potential längst nicht ausgeschöpft ist. Dennoch konnten mit Hilfe interdisziplinärer Forschungsansätze an der Schnittstelle zwischen Psychobiologie, Psychiatrie und Neurogastroenterologie in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in Bezug auf das Verständnis peripherer als auch zentralnervöser Mechanismen der Gehirn-Darm-Achse insbesondere für den Viszeralschmerz erzielt werden. Parallel dazu existieren neue psychologische und pharmakologische Therapieoptionen, die durch wegweisende klinische Daten aus dem Bereich der Ernährungsforschung ergänzt und komplementiert werden.
In dem Symposium des Arbeitskreises „Viszerale Schmerzen“ der Deutschen Schmerzgesellschaft werden neue Erkenntnisse zur Gehirn-Darm-Achse aus verschiedenen grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Perspektiven vorgestellt. Am Beispiel des Reizdarmsyndroms und chronischer viszeraler Schmerzen bei psychiatrischen Erkrankungen soll der Transfer von der Grundlagenforschung in die Klinik gelingen. Zunächst werden neue Forschungsansätze der translationalen Viszeralschmerzforschung aus Sicht der Bio-Psychologie dargestellt. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Rolle zentralnervöser Mechanismen und dem Einfluss psychologischer Kontextfaktoren für die Schmerzwahrnehmung und –verarbeitung bei Gesunden und Patienten. Es folgt die Perspektive der Psychiatrie, denn viele psychiatrische Erkrankungen werden von Änderungen der Schmerzwahrnehmung begleitet. Sofern möglich, sollen die pathophysiologischen Ursachen für die verschieden Erkrankungen diskutiert werden. Hierbei werden sowohl entwicklungsbiologische Konzepte für die Entstehung von Schmerzen dargestellt werden, als auch Untersuchungen die Unterschiede in der Schmerzverarbeitung zeigen. Aus den pathophysiologischen Überlegungen sollen dann mögliche Therapieoptionen abgeleitet und diskutiert werden. Abschließend erfolgt aus der Perspektive der Neurogastroenterologie eine Zusammenfassung neuer Entwicklungen in Bezug auf die Differentialdiagnostik und personalisierte Therapie unter Einbezug neuer Erkenntnisse aus der Ernährungsforschung für funktionelle Magendarmerkrankungen.
Beschreibung:
Zur Anwendung von Fragebögen und Skalen in der Schmerzdiagnostik bemerkt Williams: „Die Verwendung zuverlässiger, valider und sinnvoller Verfahren ist keineswegs schwieriger als die Anwendung uninterpretierbarer oder ungeeigneter Methoden“ (Williams 1995, S. 55). Die Erfassung von Schmerzmerkmalen wie Intensität, Dauer, Maximum, Minimum und Qualität ist inzwischen weitgehend diagnostischer
Standard. Die verwendeten Skalenformen, -formate und Instruktionen variieren dagegen noch immer erheblich. Themen des Praktikerseminars sind Grundlagen, Auswahl und Anwendung der Verfahren im klinischen Alltag. Kriterien für „gute“ und
„schlechte“ Verfahren werden diskutiert. Besprochen und praxisnah vermittelt werden die derzeit üblicherweise verwendeten Verfahren zur Schmerzmessung (VAS, NRS, Schmerztagebücher, Fragebögen zur Schmerzqualität) Verfahren zur Bestimmung der
Chronifizierung (MPSS, Graduierung nach von Korrff) sowie bereichsspezifische Instrumente zur Erfassung psychischer Belastungen (depressive Symptome, Angst, Stress). Die Auswertung und Interpretation werden praxisgerecht erarbeitet. Dabei werden häufige Fehlerquellen, Probleme (z.B. Auswertung bei fehlenden Werten) und
Entscheidungen für oder gegen bestimmte Formate sowie die Anwendungsmöglichkeiten und -grenzen beim Einsatz von Fragebögen bei Patienten mit körperlichen Beschwerden erläutert. Vorgestellt werden die Änderungen im Schmerzfragebogen der
Deutschen Schmerzgesellschaft und die neu eingeführten bzw. erweiterten Verfahren. Mit 21 Items ist die Depressions-, Angst- und Stress-Skala (DASS; Lovibond & Lovibond,1995) ein reliabler, valider und gleichzeitig ökonomischer Fragebogen für Patienten
mit chronischen Schmerzen. Besonderen Stellenwert hat in diesem Workshop das Gespräch mit Patienten: Bei der Einführung der Verfahren, der Beantwortung von Fragen und Zweifeln und bei der Vermittlung der Ergebnisse.
Zielgruppe:
Ärzte, Pflege, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten
Ziele:
Kenntnisse der wichtigsten Verfahren zur Schmerzdiagnostik und assoziierter Bereiche, der Kriterien für gute und schlechte Verfahren, sinnvoller Interpretationen der Ergebnisse und Besprechung mit Patienten.
Die medikamentöse Behandlung von Schmerzen kann bedeuten, die „Pest mit der Cholera zu behandeln“, da sowohl Schmerzen wie aber auch zur Behandlung eingesetzte Analgetika Beeinträchtigungen bewirken können. Hieraus kann dann sowohl eine mangelnde Fahreignung resultieren, wie auch eine Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit, da bestimmte Tätigkeiten der Überwachung oder gesonderten Betriebsvereinbarungen unterliegen. Noch komplizierter scheint die Sachlage bei medizinisch verordnetem Cannabis zu sein. Dieser Workshop soll aus schmerzmedizinischer Sicht einen Überblick über den aktuellen Stand der Literatur und Behandlungsalternativen geben, es sollen Wissensquellen und Aufklärungshilfen ebenso wie Möglichkeiten zur Diagnostik und Objektivierung vorgestellt und diskutiert werden, die Möglichkeit zur praktischen Erfahrung eines Testsystems besteht.
Zielgruppen
- Ärzte und Psychologen die schmerzmedizinisch tätig sind
- Ärzte die potenziell Reaktionsfähigkeit und Vigilanz beeinträchtigende Medikamente verordnen
- Ärzte und Psychologen die über Arbeitsfähigkeit / Eignung zur Maschinenbedienung und Fahreignung befinden müssen
Inhalte und Ziele
- Vermittlung des aktuellen Sachstandes der Beurteilung der schmerz(-mittel)bezogenen Fahreignung (gem. Begutachtungsleitfaden nach FEV und wissenschaftlichen Publikationen)
- Diskussion der Umsetzung in der Praxis
- Diskussion der Fahreignung unter (verordnetem) Cannabiskonsum
- Vorstellung eines möglichen Assessments aus schmerzmedizinischer Sicht
- Vorstellung und Diskussion von nichtmedikamentösen Behandlungsalternativen
- Vorstellung von aktueller Software zur apparativen Testung (ggf. incl. live-Demonstration)
Fahrtauglichkeit / Arbeitsfähigkeit unter Medikamenten – Aktueller Stand
Die medikamentöse Behandlung von Schmerzen kann bedeuten, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, da sowohl Schmerzen wie auch zur Behandlung eingesetzte Analgetika eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens bewirken können. Hieraus kann dann sowohl eine mangelnde Fahreignung resultieren, wie auch zum Teil eine Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit, da bestimmte Tätigkeiten der Überwachung oder gesonderten Betriebsvereinbarungen unterliegen. Dieser Workshop soll aus schmerzmedizinischer und arbeitsmedizinischer Sicht einen Überblick über den aktuellen Stand der rechtlichen und wissenschaftlichen Literatur geben, es sollen Behandlungsalternativen ebenso wie Möglichkeiten zur Diagnostik vorgestellt und diskutiert werden.
Zielgruppen
- Ärzte die schmerzmedizinisch tätig sind
- Ärzte die potenziell die Reaktionsfähigkeit und Vigilanz beeinträchtigende Medikamente verordnen
- Ärzte und Psychologen die über Arbeitsfähigkeit / Eignung zur Maschinenbedienung und Fahreignung befinden müssen
Inhalte und Ziele
- Vermittlung des aktuellen Sachstandes der Beurteilung der schmerz(-mittel)bezogenen Fahreignung (gem. Begutachtungsleitfaden nach FEV und wissenschaftlichen Publikationen)
- Vermittlung des aktuellen Sachstandes der Beurteilung der schmerz(-mittel)bezogenen Arbeitsfähigkeit (gem. dem Berufsgenossenschaftlichen Grundsatz G 25 „Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten“)
- Diskussion der Umsetzung in der Praxis
- Vorstellung eines möglichen Assessments aus schmerzmedizinischer und arbeitsmedizinischer Sicht
- Vorstellung und Diskussion von nichtmedikamentösen Behandlungsalternativen
- Vorstellung von aktueller Software zur apparativen Testung (incl. live-Demonstration)
Beschreibung:
Aufgrund der großen Anzahl veröffentlichter Studien fällt es vielen Forschern, insbesondere aber auch Klinikern zunehmend schwerer, sich einen umfassenden Überblick über die
aktuelle Datenlage zu verschaffen. Metaanalysen können in dieser Situation helfen, etwas mehr Licht ins Dunkle zu bringen.
Metaanalysen ermöglichen – im Gegensatz zu reinen Übersichtsartikeln – durch die Anwendung statistisch etablierter Verfahren quantitative Aussagen, z.B. zur Effektivität von verschiedenen schmerztherapeutischen Verfahren. Über die genaue Analyse der Effekte
aus den der Metaanalyse zugrundeliegenden Einzelstudien lassen sich weitere Aussagen über wichtige einflussnehmende Faktoren ableiten: Bei welchen Patientengruppen finden
sich die größten Effekte? Sind die Effekte vom Alter beeinflusst? Finden sich die größten Effekte in qualitativ hochwertigen Studien? Die Beantwortung dieser Fragen hat oft praktische Relevanz.
In dem Workshop werden Grundlagen metaanalytischer Verfahren an anschaulichen Beispielen aus der Schmerzforschung dargestellt. Es wird vermittelt, wie die verwendeten statistischen Maße zu interpretieren und die Visualisierungen zu verstehen sind. Es soll aber auch auf die Grenzen metaanalytischer Verfahren eingegangen werden, um eine den
Teilnehmern eine kritische Reflektion zu ermöglichen.
Zielgruppe:
– Studierende der Medizin/Doktoranden
– Schmerztherapeuten
– interessierte Niedergelasse, sowie Interessierte aller Berufsgruppen, die gern mehr über Metaanalysen lernen möchten
Ziele:
– Vermittlung der Bedeutung von Metaanalysen in der Schmerzforschung
– Kennenlernen der wichtigsten statistischen Maße und gebräuchlichsten
Visualisierungen in Metaanalysen
– Förderung des Bewusstseins für die Grenzen von Metaanalysen
Aufgrund der großen Anzahl veröffentlichter Studien fällt es vielen Forschern, insbesondere aber auch Klinikern zunehmend schwerer, sich einen umfassenden Überblick über die aktuelle Datenlage zu verschaffen. Metaanalysen können in dieser Situation helfen, etwas mehr Licht ins Dunkle zu bringen.
Metaanalysen ermöglichen – im Gegensatz zu reinen Übersichtsartikeln – durch die Anwendung statistisch etablierter Verfahren quantitative Aussagen, z.B. zur Effektivität von verschiedenen schmerztherapeutischen Verfahren. Über die genaue Analyse der Effekte aus den der Metaanalyse zugrundeliegenden Einzelstudien lassen sich weitere Aussagen über wichtige einflussnehmende Faktoren ableiten: Bei welchen Patientengruppen finden sich die größten Effekte? Sind die Effekte vom Alter beeinflusst? Finden sich die größten Effekte in qualitativ hochwertigen Studien? Die Beantwortung dieser Fragen hat oft praktische Relevanz.
In dem Workshop werden Grundlagen metaanalytischer Verfahren an anschaulichen Beispielen aus der Schmerzforschung dargestellt. Es wird vermittelt, wie die verwendeten statistischen Maße zu interpretieren und die Visualisierungen zu verstehen sind. Es soll aber auch auf die Grenzen metaanalytischer Verfahren eingegangen werden, um eine den Teilnehmern eine kritische Reflektion zu ermöglichen.
Zielgruppe:
- Studierende der Medizin/Doktoranden
- Schmerztherapeuten
- interessierte Niedergelasse, sowie Interessierte aller Berufsgruppen, die gern mehr über Metaanalysen lernen möchten
Ziele:
- Vermittlung der Bedeutung von Metaanalysen in der Schmerzforschung
- Kennenlernen der wichtigsten statistischen Maße und gebräuchlichsten Visualisierungen in Metaanalysen
- Förderung des Bewusstseins für die Grenzen von Metaanalysen
Zusammenfassung der Inhalte:
Kopfschmerzen bereiten häufig Kopfzerbrechen. Gewohnte
Verhaltensmuster wie das perfekte Funktionieren im Alltag können nicht mehraufrechterhalten werden. Der während einer Migräneattacke erlebte Verlust von Kontrolle über den eigenen Körper macht hilflos und deprimiert. Hier stoßen auch bewährte Schmerzbewältigungsverfahren an ihre Grenzen. Mit der Anwendung klinischer Hypnose kann auf das Leiden und die emotionalen Aspekte bei Kopfschmerzen besonders gut
eingegangen werden. Hypnose kann sowohl während akuter Kopfschmerzphasen als auch in kopfschmerzfreien Intervallen zur Prophylaxe eingesetzt werden. Bei akuten Kopfschmerzen
ist die Hypnose indiziert, wenn Analgetika unwirksam bleiben oder die Gefahr eines Schmerzmittelübergebrauchs besteht. In der akuten Kopfschmerzphase werden Verfahren angewandt, die eine Schmerzlinderung bewirken. Im Rahmen der Prophylaxe
von erneuten Kopfschmerzattacken bei Migräne oder bei einer bereits bestehenden Chronifizierung der Kopfschmerzen können insbesondere Verfahren angewandt werden, mit denen mehr Schmerzakzeptanz und Zuversicht erreicht werden können. In der Folge
entwickelt sich in der Regel eine reduzierte Grundspannung, die weniger anfällig für die Entwicklung neuer Kopfschmerzphasen macht (Pielsticker 2013).
Die Wirksamkeit klinischer Hypnose bei Kopfschmerzen konnte inzwischen gut belegt werden. Hammond (2007) kam zu dem Ergebnis, dass Hypnose im Vergleich zu Biofeedbackverfahren und konventionellen medizinischen Behandlungen gleichwertig oder sogar überlegen ist. In vergleichenden Therapiestudien konnten durch Selbsthypnose
Verringerungen der Schmerzstärke und des Medikamentenkonsums sowie Verbesserungen im Krankheitsverhalten und der Anwendung von Coping-Strategien belegt werden (Spinhoven u. ter Kuile 2000). Für die Aufrechterhaltung des Therapieerfolges scheint die Kontrollattribution (Attribution auf selbst durchgeführte Maßnahmen) eine entscheidende
Bedeutung zu haben. Auf der Basis der wissenschaftlichen Befunde werden im Rahmen des Workshops die Möglichkeiten der Hypnose in der Behandlung von Kopfschmerzen aufgezeigt und durch Einzelfalldarstellungen und eine Demonstration anschaulich
präsentiert. Die vorgestellten Anwendungsbereiche beziehen sich auf die Symptomkontrolle (Veränderung der Schmerzempfindung) und den Angstabbau bei wiederkehrenden Schmerzen (Utilisieren von Prodromen bei Migräne). An praktischen Beispielen werden weiterführende Strategien zur Selbsthypnose aufgezeigt (Alman 2011).
Ziele:
Kennenlernen von Möglichkeiten der Anwendung von hypnotherapeutischen Interventionen bei Kopfschmerz/Migräne
Zielgruppe: Ärzte, Dipl.-Psychologen mit Schwerpunkt Schmerzpsychotherapie
Zusammenfassung der Inhalte:
Kopfschmerzen bereiten häufig Kopfzerbrechen. Gewohnte Verhaltensmuster wie das perfekte Funktionieren im Alltag können nicht mehr aufrechterhalten werden. Der während einer Migräneattacke erlebte Verlust von Kontrolle über den eigenen Körper macht hilflos und deprimiert. Hier stoßen auch bewährte Schmerzbewältigungsverfahren an ihre Grenzen. Mit der Anwendung klinischer Hypnose kann auf das Leiden und die emotionalen Aspekte bei Kopfschmerzen besonders gut eingegangen werden.
Hypnose kann sowohl während akuter Kopfschmerzphasen als auch in kopfschmerzfreien Intervallen zur Prophylaxe eingesetzt werden. Bei akuten Kopfschmerzen ist die Hypnose indiziert, wenn Analgetika unwirksam bleiben oder die Gefahr eines Schmerzmittelübergebrauchs besteht. In der akuten Kopfschmerzphase werden Verfahren angewandt, die eine Schmerzlinderung bewirken. Im Rahmen der Prophylaxe von erneuten Kopfschmerzattacken bei Migräne oder bei einer bereits bestehenden Chronifizierung der Kopfschmerzen können insbesondere Verfahren angewandt werden, mit denen mehr Schmerzakzeptanz und Zuversicht erreicht werden können. In der Folge entwickelt sich in der Regel eine reduzierte Grundspannung, die weniger anfällig für die Entwicklung neuer Kopfschmerzphasen macht (Pielsticker 2013).
Die Wirksamkeit klinischer Hypnose bei Kopfschmerzen konnte inzwischen gut belegt werden. Hammond (2007) kam zu dem Ergebnis, dass Hypnose im Vergleich zu Biofeedbackverfahren und konventionellen medizinischen Behandlungen gleichwertig oder sogar überlegen ist. In vergleichenden Therapiestudien konnten durch Selbsthypnose Verringerungen der Schmerzstärke und des Medikamentenkonsums sowie Verbesserungen im Krankheitsverhalten und der Anwendung von Coping-Strategien belegt werden (Spinhoven u. ter Kuile 2000). Für die Aufrechterhaltung des Therapieerfolges scheint die Kontrollattribution (Attribution auf selbst durchgeführte Maßnahmen) eine entscheidende Bedeutung zu haben.
Auf der Basis der wissenschaftlichen Befunde werden im Rahmen des Workshops die Möglichkeiten der Hypnose in der Behandlung von Kopfschmerzen aufgezeigt und durch Einzelfalldarstellungen und eine Demonstration anschaulich präsentiert. Die vorgestellten Anwendungsbereiche beziehen sich auf die Symptomkontrolle (Veränderung der Schmerzempfindung) und den Angstabbau bei wiederkehrenden Schmerzen (Utilisieren von Prodromen bei Migräne). An praktischen Beispielen werden weiterführende Strategien zur Selbsthypnose aufgezeigt (Alman 2011).
Ziele:
Kennenlernen von Möglichkeiten der Anwendung von hypnotherapeutischen Interventionen bei Kopfschmerz/Migräne
Zielgruppe:
Ärzte, Dipl.-Psychologen mit Schwerpunkt Schmerzpsychotherapie
Der Einsatz von Kunst in der Schmerztherapie ist häufig ein Teil eines multimodalen Konzeptes. In den letzten Jahren haben sich hier eine Reihe von neuen Erkenntnissen ergeben, die bereits erste Einblicke in Wirkungen von Kunst und praktische Einsatzmöglichkeiten aufzeigen.
Im ersten Vortrag (C. Maihöfner) wird gezeigt, welche neurobiologischen Mechanismen bei der Wahrnehmung von Kunst eine Rolle spielen. Die strukturelle und funktionelle Architektur unseres Gehirns ist dabei die Grundlage für unser künstlerisches Gestalten und unser ästhetisches Empfinden. Es werden Studienergebnisse präsentiert, die zeigen, dass u.a. die Resilienz durch Kunst gesteigert werden kann.
Der zweite Beitrag wird gemeinsam von Reinhild Gerum (Bildende Künstlerin) und M. Marziniak referiert. Es werden Bilder und Zeichnungen vorgestellt sowie eine kurze Krankheitsbiographie der jeweiligen Patienten, die während einer dreiwöchigen stationären multimodalen Schmerztherapie entstanden sind. Patienten, die wenig berichten können oder wollen, gelingt es erstaunlich gut, in Ihren Bildern die Sorgen, Ängste und ihr Leid zu visualisieren.
Im dritten Vortrag von U. Zimmer (Diplomkunsttherapeutin) und G. Gossrau werden abschliessend die Möglichkeiten der Kunsttherapie in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Schmerzen dargestellt. Im Fokus stehen Verhaltensbeobachtung und Ressourcengewinnung einzelner Patienten während der Therapie. Die Möglichkeiten der Kunsttherapie im Kontext eines interdisziplinären Therapieprogrammes werden bewertet.
Der Zuhörer kann in diesem Symposium damit die grundlegenden Mechanismen und Anwendungsgebiete von Kunst in der Schmerzmedizin lernen. Es werden darüber hinaus therapeutische Möglichkeiten aufgezeigt, die auf diesen Erkenntnissen basieren.
Für die Grundlagenforschung von Schmerzen wurden in den vergangenen Jahrzehnten humane und tierexperimentelle Modelle etabliert, die Untersuchungen der Physiologie und Pathophysiologie von Schmerzen unterschiedlicher Ätiologien erst ermöglicht haben. Die Analyse des Schmerzverhaltens bei Mensch und Tier wird größtenteils mit der Applikation verschiedener evozierter Stimuli durchgeführt. Jedoch steht die Erfassung der Reaktion auf evozierte Stimuli in Schmerzmodellen, u.a. wegen der fehlenden klinischen Relevanz, immer häufiger in der Kritik. In den letzten Jahren wurden deshalb mehr und mehr die Forderungen nach neuen Methoden und Modellen, welche die humanen Schmerzzustände besser repräsentieren könnten, geäußert. Vor allem wird gefordert, die klinische Relevanz von experimentellen Studien zu verbessern, um somit eine zielgerichtete Translation zu ermöglichen. In aktuellen tierexperimentellen Publikation wird diesen Forderungen in soweit Rechnung getragen, dass nicht nur klassische evozierte Verhaltens-Assays eingesetzt werden, sondern auch die Beeinflussung von sozialen Faktoren durch Schmerz untersucht wird. Aber auch die Analyse des Angst- und Depressionsverhalten, sowie die Ganganalyse und die funktionelle Bildgebung stehen immer mehr im Vordergrund aktueller tierexperimenteller Forschung und zeigen, dass der Einsatz solcher Methoden vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Für einen realen translationalen Forschungsansatz wäre es weiterhin wünschenswert, wenn die tierexperimentellen Arbeiten auch mit humanen Untersuchungen ergänzt würden. Auch in diesem Forschungsfeld werden Modelle generiert, um sowohl verschiede Schmerzentitäten, als auch die Physiologie und Beeinflussbarkeit von Schmerzen am Menschen zu untersuchen. Humane Schmerzmodelle müssen dabei ebenfalls einen steten Prozess der Weiterentwicklung durchlaufen, da sie meist nur ein Teilaspekt einer komplexen Schmerzerkrankung abbilden können und immer im Teil modellhaft bleiben, was nicht zuletzt durch ethische Grundsätze reguliert ist.
Dieses Symposium soll schwerpunktmäßig einen aktuellen Überblick über tierexperimentelle und humane Schmerzmodelle geben, methodische Ansätze und Besonderheiten von Untersuchungen bei Mensch und Tier diskutieren, Erfassung von Schmerzverhalten kritisch hinterfragen und aufzeigen, welche Entwicklungen in der Zukunft benötigt werden, um die translationale Forschung weiter zu verbessern. Durch den breiten methodischen Ansatz richtet sich dieses Symposium sowohl an den Grundlagenwissenschaftler, als auch an den Kliniker: sich über moderne Möglichkeiten, Pittfalls und Zukunftsperspektiven innerhalb der translationalen Schmerzforschung zu informieren und kritisch zu diskutieren.
Die Schmerzmedizin hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt. So sind Schmerztherapeuten heutzutage in der Lage, eine Vielzahl differenzierter diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen durchzuführen. Und dennoch kennt nahezu jeder den Fall, der einem enorm herausfordert, z.B. weil das Problem zwar offensichtlich gravierend, die Ursache aber trotzdem unklar ist, oder weil alle therapeutischen Maßnahmen keine adäquate Wirkung zeigen, vielleicht sogar den Zustand verschlechtern.
In vorliegendem Symposium sollen drei solcher Alpträume in der Schmerzmedizin vorgestellt und interaktiv behandelt werden.
Neueste Daten (Plass et al. 2014) der Einschätzung der Krankheitslasten für die Bevölkerung anhand moderner Vergleichsmethoden wie den „Disability-Adjusted Life Years“ (DALY) zeigen auffällige Veränderungen in der Bedeutung chronischer Krankheiten in Deutschland, wobei unter den führenden Entitäten der Rückenschmerz eine Steigerung von 11 % aufweist. Hierbei werden 80–90 % des Rückenschmerzes als nicht-spezifisch angesehen, wobei ein Großteil myofaszieller Genese ist. Nichtsdestoweniger besteht bzgl. des Verständnisses myofaszieller Schmerzmechanismen, der Diagnostik und der adäquaten Behandlung dringender Forschungsbedarf, da die Trennschärfe differenzial-diagnostischer Maßnahmen für eine eindeutige Diagnose derzeit nicht ausreicht:
Ein besonders hoher Stellenwert kommt der klinischen Diagnostik, das heißt der manuellen Untersuchung von Muskeln und Faszien wie auch artikulärer Strukturen zu. Bildgebende Verfahren können bestenfalls klinische Befunde bestätigen oder strukturelle Veränderungen ausschließen.
Neue Erkenntnisse zur Ätiologie und Pathogenese myofaszieller Beschwerden sowie zur klinischen Relevanz somatosensorischer Symptome sollen dazu beitragen, myofaszielle Funktionsstörungen diagnostisch besser zu erfassen und zielgerichteter zur therapieren. Zudem stellt sich die Frage, welche somatischen und psychosomatischen Faktoren hierbei zu berücksichtigen sind.
Das Symposium unterstreicht die Bedeutung myofaszieller Beschwerden beim chronischen Rückenschmerz und zeigt neue wissenschaftliche Erkenntnisse und diagnostische Möglichkeiten auf.
Akuter Kopfschmerz (KS) mit Fokalneurologie ist eine ‚red flag‘ für ein cerebrovaskuläres Ereignis, sei es blutungs- oder ischämisch bedingt. KS-Charakteristik, -Intensität und –Lokalisation variieren und sind in der Akutsituation zur anamnestischen, differentialdiagnostischen Abgrenzug hilfreich (u.a. akutes vasokonstriktorisches Syndrom, SAB, Blutung, Thrombose, Posterior Infarkt). In der stationären Schlaganfallbehandlungr können s pezielle Lagerungstechniken (LIN; Lagerung in Neutrakstellung), die von der Pflege durchgeführt werden, und eine geziehlte Decubitus-Prophylaxe schmerzpräventiv wirksam sein. Schmerzhafte Komplikationen im Verlauf (u.a.zunehmende Spastik, Kontrakturen, Myositis ossificans, Schulterschmerz, ) machen ergänzende funktionstherapeutische Maßnahmen erforderlich. „Ein Fall für drei“: den Arzt, die Pflege und die Funktionstherapie.
Sondersitzung der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.
Die Akupunktur besitzt aufgrund nachgewiesener Effektivität (Vickers und Linde,
JAMA, 2014; Berman et al., NEJM, 2013, cochrane reviews aus 2015 und 2016) einen
festen Stellenwert in der Behandlung chronischer Schmerzen. Das Spektrum der
Techniken und der Anwendungen ist breit. Dazu gehört die TCM-Differenzierung bei
komplexen Erkrankungen, aber auch die unkompliziert anzuwendende Mikrosystemakupunktur,
die mit ihren immer wieder überraschenden Soforteffekten den Patienten
motiviert und in jeder Situation dem Arzt die Möglichkeit gibt zu handeln. Bei der
Behandlung von Erkrankungen des Bewegungssystems ist die Nadelung myofaszialer
Triggerpunkte essentiell. Physiologisch begründete segmentale Punktauswahl mit
Aktivierung absteigender und segmentaler Schmerzinhibition kann akute Schmerzen
lindern und desensibilisieren. Elektrostimulations- und Laserakupunktur bieten
erfahrungsgemäß eine optimierte Behandlung für spezielle Indikationen.
Ziele:
Dieser Workshop bietet:
- einen schnellen Überblick über den aktuellen Stand der Akupunktur
- zeigt den Unterschied zwischen (leider häufig) schlecht praktizierter
und guter Akupunktur auf
- diskutiert die Gefahr einer passiv-empfangenden Therapie vs.
aktivierender Stimulation
- demonstriert pragmatische Ansätze, die unmittelbar umgesetzt werden können
- lehrt einfache Punkte und Punktkombinationen, die auch in Neuraltherapie,
Therapeutischer Lokalanästhesie, Akupressur, TENS und andere Stimulationsarten
übernommen werden können
- gibt Tipps und Tricks für den Schmerztherapeuten
Zielgruppe:
Es sind keine Vorkenntnisse nötig, der praktizierende Akupunkteur
wird stimuliert werden.
Zielgruppe: Ärzte, Psychologen und Physiotherapeuten
Ziele: Förderung des Verständnisses von chronischen Abdominal- und
Beckenschmerzen zum Ausschluss schwerwiegender Erkrankungen und
Erkennen funktioneller Störungen und biopsychosozialer Einflussfaktoren.
Vorträge / Beschreibung:
Chronische Rückenschmerzen, das Fibromyalgie Syndrom
und das komplex regionale Schmerzsyndrom (CRPS), sind Erkrankungen mit unterschiedlichen
Entstehungsmechanismen. Dennoch haben sie viele Gemeinsamkeiten. Wesentlich
ist, dass eine Vielzahl von Bewegungen, Aktivitäten des Alltags und körperliche Belastungen
Schmerzen bereiten und eingeschränkt sind. Im klassischen Sinne steht die Physiotherapie
für eine vollständige Wiederherstellung von Funktion und Leistungsfähigkeit.
Dies ist bei diesen oftmals hoch chronifizierten und beeinträchtigten Schmerzpatienten
unter den herkömmlichen Möglichkeiten nicht gut möglich. Hier bedarf es anderer Ziele
und Maßnahmen wie Ressourcenorientierung, Edukation und Verhaltensveränderung.
Ziel dieses Refresherkurses ist es, bekannt bewährte Therapiekonzepte und Maßnahmen
anhand des „Clinical Reasoning“ Prozesses gezielt einzusetzen und speziell für chronisch
maladaptive Probleme spezielle Behandlungsansätze kennen zu lernen. „Graded Activity“
und „Pacing“, „Graded Exposure“, „Graded Motor Imagery“ und angepasste Erklärungsmodelle
für die unterschiedlichen Probleme werden anhand von praktischen Beispielen
vorgestellt und diskutiert.
Zielgruppe: Physio- und Ergotherapeuten, Sport- und Bewegungstherapeuten, gerne
auch interessierte Ärzte und Psychologen
Ziele: Ziel dieses Refresherkurses ist es, bekannt bewährte Therapiekonzepte und Maßnahmen
anhand des „Clinical Reasoning“ Prozesses gezielt einzusetzen und speziell für
chronisch maladaptive Probleme spezielle Behandlungsansätze kennen zu lernen.
Musizieren fördert die Gesundheit, intensives Musizieren kann Schmerzen verursachen, Musik hilft Schmerzen zu bewältigen - bereits bei Kindern und Jugendlichen. Das Symposium beleuchtet das Thema Musik und Schmerz bei Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Blickrichtungen. In einem ersten Vortrag stehen die salutogenetische Wirkung des Musizierens im Kindesalter mit Auswirkungen auf die gesamte Lebenszeit im Zentrum. Intensives Musizieren kann jedoch auch zu Schmerzen führen. Der zweite Vortrag zeigt, dass dies bereits bei Kindern und Jugendlichen vorkommt. Musik hilft wiederum bereits bei Kindern in der Therapie von Schmerzen bereits bei Kindern und Jugendlichen. Der Musiktherapie in der Therapie von Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen widmet sich der dritte Vortrag.
Bei der Beschreibung und Bewertung von Schmerz spielt die Sprache die herausragende Rolle. Allerdings sind die Wechselwirkungen zwischen Sprache und Schmerz bislang erstaunlich schlecht untersucht. Dabei gibt es klare Hinweise darauf, dass die Wortwahl im Zusammenhang mit medizinischen Prozeduren (etwa einer Venenpunktion) einen bedeutsamen Einfluss auf die in dem Zusammenhang entstehende Schmerzwahrnehmung hat.
Die Veranstalter des Symposiums versuchen, einen Ausschnitt dieses Wissensdefizit in Ansätzen zu schließen und schlagen dabei einen Bogen von experimentellen Untersuchungen an Gesunden und Schmerzpatienten bis hin zu klinischen Konsequenzen und Nutzung der genannten Erkenntnisse in der Praxis.
Der erste Beitrag (Weiss) wird einen kurzen Überblick über das bisherige Wissen geben und dann zeigen, dass schmerzrelevante Wörter Bahnungseffekte für die Schmerzwahrnehmung produzieren. Diese Bahnungseffekte zeigen sich sowohl für die zentrale Verarbeitung und die Zunahme von in der Intensität der Schmerzwahrnehmung. Dies wir für gesunde Kontrollpersonen und für klinische Populationen gezeigt, wobei die Effekte bei chronischen Schmerzpatienten partiell stärker ausfallen.
Der zweite Beitrag (Borelli, englisch) zeigt Verhaltens- und neuronale Korrelate von schmerzbezogener Sprache. Insbesondere werden Annäherungs- und Vermeidungsreaktionen auf schmerzbezogene Wörter sowohl in expliziten als auch in impliziten Aufgabe erfasst. Es zeigt sich, dass soziale Schmerzwörter bei beiden Aufgaben die stärksten Effekte aufweisen.
Im dritten Beitrag (Seeger) wird auf eine Nutzung des Wissens zur Wechselwirkung zwischen Sprache und Schmerz in schmerztherapeutischen Settings eingegangen. Es wird verdeutlicht, wie wichtig in der Therapieplanung und -durchführung Formulierungen sind, die sowohl vom Therapeutenteam als auch den Patienten genutzt werden. Der Vortrag zeigt dabei auf momentane Tendenzen auf und weist auf ein erhebliches Entwicklungspotential derartiger Ansätze hin.
Das Symposium beschäftigt sich mit 3 klinischen u. pharmakologischen Aspekten der aktuellen u. künftigen Therapie von Kopfschmerzen
1. Potentielle Medikamenteninteraktionen gehören zu den Herausforderungen jeder medikamentösen Behandlung. Sie müssen im Patienten individuellen Kontext bewertet werden. Neben der Dauermedikation sind die Akut- und oft bedachte Selbstmedikation, sowie Lebensgewohnheiten zu berücksichtigen. Schlecht aktualisierte Arzneimittelinteraktionen-Datenbanken können eine falsche Sicherheit vermitteln. Gerade bei modernen, neu zugelassenen Substanzen werden dann relevante Interaktionen übersehen.
2. Der Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (MÜKS) ist eine klinische Besonderheit. Voraussetzung für seine Entwicklung sind eine primäre Kopfschmerzerkrankung und ein Medikamentenübergebrauch an > 10-15 Tagen pro Monat über mind. 3 Monate. Klinische Daten zeigen, dass Triptane (5HT 1B/D Agonisten) schneller zur MÜKS führen als Analgetika. Allerdings verläuft die Entzugsbehandlung bei einem Triptan-MÜKS schneller u. günstiger als bei einem Analgetika-MÜKS. Auch die Langzeitprognose eines Triptan-MÜKS ist insofern günstiger, als viel seltener ein Rückfall auftritt. Erklärungen aus der Grundlagenforschung gibt es hierzu bislang nur wenige. Medikamentenübergebrauch führt möglicherweise zu Veränderungen an 5HT- Rezeptoren, insbesondere zur Überexpression von pronozizeptiven 5HT-2A Rezeptoren. Man findet eine erniedrigte Konzentration von 5HT, was womöglich zur Ausschüttung von Calzitonin-Gen-gebundenem-Peptid (CGRP) und somit zur pathologischen Aktivierung des trigeminalen nozizeptiven Systems. Porecca und seine Mitarbeiter zeigten, dass regelmäßige Einnahme von Sumatriptan zu komplexen pronozizeptiven Veränderungen des trigeminalen Schmerzmatrix führt.
3. Ein Schlüssel-Neuropeptid der Migräne-Pathophysiologie ist CGRP. Die Effekte bei der Hemmung der CGRP Freisetzung bzw. Blockade von CGRP Rezeptoren im Tiermodell haben das therapeutische Potential von Substanzen mit CGRP antagonistischen Effekten erkennen lassen. Inzwischen sind spezifische Antikörper verfügbar, die sich gegen CGRP bzw. den CGRP Rezeptor richten. Ihre Migräne-prophylaktischen Effekte wurden bereits am Menschen nachgewiesen. Die Substanzen stehen kurz vor der Zulassung.
CGRP spielt jedoch nicht nur bei der Aktivierung des trigeminalen nozizeptiven Systems eine Schlüsselrolle: Fast alle Arterien weisen CGRP sezernierende Neurone auf. Auch Immunzellen und Endothelzellen können CGRP produzieren. CGRP-immunreaktive Afferenzen werden im Knochenmark, Thymus, Milz und Lymphknoten gefunden. Inwieweit eine lang anhaltende Blockade des CGRP-Systems andere als Migräne-prophylaktische Effekte entfaltet, lässt sich aus den Studienergebnissen noch nicht abschätzen. Kenntnisse zu der physiologischen Bedeutung von CGRP sind daher für die Bewertung von Effekten einer lang anhaltenden CGRP Blockade für den Kopfschmerztherapeuten von Interesse.
Akuter, experimentell erzeugter Muskelschmerz führt zur Schonung des betroffenen Muskels und zu einer Umverteilung der Aktivität in synergistisch tätige und antagonistisch wirksame Muskeln. Die Details der Umverteilung sind individuell verschieden und aufgabenspezifisch. Sie sind schlecht vorhersagbar und lassen sich nur eingeschränkt durch Bewegungsbeobachtung feststellen. Betroffene suchen neue motorische Muster, um trotz Schmerz Bewegungsziele zu erreichen. Diese akuten Veränderungen werden als Ausgangspunkt für persistierend veränderte Muskelaktivität bei chronischen Schmerzpatienten betrachtet. Auch Schmerzpatienten demonstrieren individuell unterschiedliche motorische Strategien, die jedoch häufig charakteristische Defizite zeigen. So ist die Muskelaktivierung weniger variabel, Muskeln arbeiten weniger differenziert, weniger aufgabenspezifisch und zielgenau. Es etablieren sich Schutzmuster defizitärer Muskelaktivität. Darüber hinaus verändert sich mit dem Schmerz und der eingeschränkten Motorik die Körperwahrnehmung, und zwar nicht nur die Wahrnehmung des eigenen Körpers, sondern auch die Wahrnehmung anderer. Studien zeigen, dass schmerzbedingte Veränderungen muskulären Verhaltens und körperlicher Wahrnehmung sich reduzieren lassen, wenn Betroffene unter gezielter Anleitung aktiv daran arbeiten.
In der Schmerzmedizin befassen wir uns einerseits mit Durchblutungsstörungen als direkte Ursache von chronischen und akuten Schmerzen, andererseits können Durchblutungsabnormalitäten auch einen pathophysiologischen Teilaspekt bei Schmerzerkrankungen anderer Ätiologie darstellen. Im ersten Teil des Symposiums werden wir uns mit Ischämieschmerzen bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), befassen. Die Pathophysiologie des Ischämieschmerzes ist bis heute nicht vollständig geklärt, aber es ist bekannt, dass die bei der pAVK auftretenden Schmerzen bei Patienten mit chronisch kritischer Extremitätenischämie häufig die Kriterien für neuropathischen Schmerz erfüllen. Neben sinnvollen weiterführenden diagnostischen Verfahren bei dieser Erkrankung sollen auch die Forschungsergebnisse erweiterter Diagnostik mittels quantitativer sensorischer Testung (QST) und Bestimmung der intraepidermalen Nervenfaserdichte (IENFD) dargestellt werden. Weiterhin wird auf die konservativen und invasiven Therapiestrategien und deren differenzierte Indikation eingegangen, wobei für die invasiven Verfahren derzeit für den Einsatz der spinalen Rückenmarkstimulation (SCS) die größte Evidenz vorliegt. Im zweiten Teil des Symposiums wird der Fokus auf Durchblutungsstörungen als pathophysiologischen Teilmechanismus gelegt. Dabei stehen Störungen der Durchblutung in engem Zusammenhang mit dem Begriff des sympathisch unterhaltenen Schmerzes (SMP= symphathetically maintained pain), welcher eine pathologische Kopplung zwischen dem autonomen und dem somatosensorischen Nervensystem beschreibt. Dieser Mechanismus ist bei verschiedenen neuropathischen Schmerzsyndromen, wie z.B. bei der postherpetischen Neuralgie und beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) ausführlich beschrieben worden. Zusätzlich zeigen neue Forschungsergebnisse, dass auch lokale Durchblutungsstörungen mit Störungen der endothelialen Funktion und makrovaskulären Veränderungen vor allem beim CRPS eine Rolle spielen können. Ähnliche pathophysiologische Überlegungen existieren hinsichtlich der Entstehung und Aufrechterhaltung des tief-somatischen Schmerzes bei Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom (FMS). Es gibt bei diesen Patienten Hinweise für gestörte Regulationsmechanismen der Muskeldurchblutung nach körperlicher Anstrengung, aber auch nach experimentellen Interventionen. Dabei führt vermutlich die Hypoxie der Muskulatur zur Aktivierung von Nozizeptorafferenzen aus den Muskeln, was einen Teil des peripheren Einflusses, welcher die zentralen Sensibilisierungsphänomene aufrechterhält, darstellen könnte. Weiterhin wurde in mehreren Studien eine generelle sympathische Überaktivität bei FMS-Patienten nachgewiesen, welche anteilig die Beschwerdezunahme bei körperlicher Anstrengung erklären könnte. Das interdisziplinär ausgelegte Symposium richtet sich dabei sowohl an klinisch tätigen Kollegen, als auch an Grundlagenwissenschaftler, die sich mit der Pathophysiologie von Schmerzen beschäftigen.
Zielgruppe:
Hausärzte, Fachärzte, Dipl. Psychologen in Krankenhäusern, Psychologische und Ärztliche Psychotherapeuten
Ziele:
Die Spannbreite von Hypnose in unterschiedlichen Behandlungssettings (Medizin - Psychotherapie) aufzuzeigen
Die Unterschiede der Settings und ihr Einfluss auf die Ausgestaltung der Hypnose und ihre Anforderungen aufzuzeigen
Die Hypnosesituation bei Eingriffen, Untersuchungen, medizinischen Behandlungen aufzuzeigen
Die Hypno- Psychotherapie bei chronischen Schmerzen aufzuzeigen
Sowohl beim akuten als auch beim chronischen Schmerz ist Hypno-Suggestive Kommunikation unverzichtbar.
Ein Bewusstsein dafür befähigt erst dazu, ungünstige Kommunikation-Angebote nicht unbeabsichtigt zu verwenden oder die ungünstige des Patienten unaufgelöst zu lassen.
a) Beim Akuten Schmerz profitieren wir vom Zustand in Trance, um eine aktuell begrenzte Situation gut zu über(be)stehen und sogar zur Gesundung. Hypnose hat hier die Aufgabe, den Patienten über Fokussierungen, Dissoziationen, Assoziationen, sprachliche und metaphorisch analoge Angebote in einen Modus zu führen, indem sich die Situation und das Schmerzempfinden psychisch-körperlich-mental-sozial anders gestaltet.
b) Beim Chronischen Schmerz befinden wir uns im Setting einer Psychotherapie. Hier hilft Hypnotherapie Möglichkeiten zu finden, sich wieder breiter fokussieren zu können, sich mental anders auszurichten und in eine persönliche Entwicklung zu gehen. Zudem hilft hier das Erlernen und Anwenden von Selbsthypnose.
c) Interessant ist dann, wie sich die Anwendung von Hypnose, einmal als Situations-Hypnose- einmal als Hypno-Therapie gestaltet. So geht es in der MEG- Weiterbildung für "Medizinische Hypnose" darum, wie Behandlungs- und Eingriffs-Situationen erleichtert werden können. Die MEG-Weiterbildung für "Klinische Hypnose/Hypnotherapie" beinhaltet das Vorgehen, Hypnotherapie in der Psychotherapie z.B. von Schmerzpatienten zu nutzen. Das Erlernen der Selbsthypnose ist kontextübergreifend interessant.
Ein Beispiel aus dem ersten Setting und eines aus dem zweiten Setting werden das veranschaulichen.
Ziele:
Die Spannbreite von Hypnose in unterschiedlichen Behandlungssettings (Medizin - Psychotherapie) aufzuzeigen
Die Unterschiede der Settings und ihr Einfluss auf die Ausgestaltung der Hypnose und ihre Anforderungen aufzuzeigen
Die Hypnosesituation bei Eingriffen, Untersuchungen, medizinischen Behandlungen aufzuzeigen
Die Hypno- Psychotherapie bei chronischen Schmerzen aufzuzeigen
Zielgruppe:
Hausärzte, Fachärzte, Dipl. Psychologen in Krankenhäusern, Psychologische und Ärztliche Psychotherapeuten,