Als die PSYCHE im Juli 1947 erstmals erschien, hatte die Katastrophe von Nationalsozialismus und zweitem Weltkrieg gerade stattgefunden; sie hatte kaum eine politische, soziale oder moralische Institution unbeschädigt gelassen und das Vertrauen in die Errungenschaften der Aufklärung fundamental erschüttert.
Heute, 75 Jahre später, stehen wir erneut unter dem Eindruck sich häufender, drohender und nicht absehbarer Katastrophen, und die Voraussetzungen eines aufgeklärt-rationalen öffentlichen Diskurses erscheinen erneut gefährdet.
Wie reagieren Menschen auf die Nähe der Katastrophe? Wie werden ihr Denken und ihr Leben beeinflusst, beeinträchtigt, vielleicht aber auch stimuliert? Wie kann man, zwischen – vielleicht illusionärer – Hoffnung und lähmender Furcht eingeklemmt, die Welt noch erkennen? Was kann Psychoanalyse dazu sagen und was hat sie daraus zu lernen?
Diesen Fragen möchten wir im Rahmen dieser Jubiläumstagung nachgehen.
Hinweis: Aufgrund der nicht absehbaren Entwicklung bzgl. Corona ist derzeit nicht planbar, wie weit die Teilnehmerzahl limitiert sein wird; deshalb können wir Ihnen eine Präsenzteilnahme nicht garantieren.
7. Mai 2022, 10.30 – 17.15 Uhr
Haus am Dom (Frankfurt a. M.)
und via Live-Stream
Für die Teilnahme vor Ort gelten die zum Zeitpunkt der Veranstaltung jeweils gültigen Corona-Bestimmungen des Landes Hessen.
Programm
10.30 Susanne Döll-Hentschker (Frankfurt)
Begrüßung
Annegret Boll (Stuttgart)
Grußwort des Verlags
11.00 Udo Hock (Berlin)
Zur Geschichte der Psyche und ihrer Debatten
11.30 Sally Weintrobe (London)
Love and its survival in overwhelming times
(Vortrag in englischer Sprache, deutsche Übersetzung als Handout)
Moderation: Stefanie Sedlacek
12.30 – 13.30 Uhr Mittagspause
13.30 Jan Philipp Reemtsma (Hamburg)
Die Wut und das Absurde: Erschüttertes Vertrauen und einige seiner kulturellen Repräsentierungen
Moderation: Johannes Picht
14.30 – 15.00 Uhr Kaffeepause
15.00 Vera King (Frankfurt)
Generative Verantwortung und die Potenziale der Aufklärung
Moderation: Dominic Angeloch
16.15 Was ist psychoanalytische Aufklärung heute?
Panel mit Preisverleihung durch Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main
Moderation: Bettina Engels
17.15 Ende der Tagung
Tagungsbeitrag
Frühbucher (bis 15. März 2022)
Präsenzteilnahme € 160
Teilnahme online € 140
Normalpreis
Präsenzteilnahme € 180
Teilnahme online € 160
Sonderpreis für Abonnent*innen der PSYCHE
Präsenzteilnahme € 95
Teilnahme online € 95