Die positiven Effekte von physischer Aktivität (PA) & körperlichem Training sind bei Menschen mit Typ-1-Diabetes mellitus (T1D) bekannt. Neben der Verbesserung des Langzeitglukosemanagements und Reduktion von Langzeitkomplikationen, verringert sich auf Grund der Muskelkontraktion-induzierten Glukoseaufnahme der Insulinbedarf. Genau dieser Mechanismus stellt das Hauptproblem bei Sport und T1D dar: die akute Hypoglykämie.
Das kürzlich erschienene EASD/ISPAD Position Statement gibt exakte Empfehlungen, wie man mit CGM-Systemen nicht nur die Hypoglykämie vermeidet, sondern auch im normglykämischen Bereich Sport treiben kann. Trotz alledem stellt sich die Frage, ob diese Empfehlungen allgemein gültig sein können und T1D per se und die damit verbundene Intervariabilität/Intravariabilität solche Empfehlungen klinisch rechtfertigen. Neben der Vielfallt an Therapieoptionen sieht sich die moderne Diabetologie immer häufiger mit der Thematik Hochleistungssport und T1D konfrontiert. Hierbei steht ein „perfektes“ Glukosemanagement im Vordergrund, da die akute und chronische Dysglykämie die Leistungs- und Regenerationsfähigkeit verschlechtern können. Gerade für Kinder und Jugendliche spielt die Variabilität der physischen Aktivität eine essenzielle Rolle, um die Vielfältigkeit von Bewegung erleben zu können; dabei kommt das Management des T1D‘s oftmals zu kurz und muss Hand in Hand mit der physischen Aktivität balanciert werden frei nach dem Motto: Let’s tame the chaos.